Industrie in Not Politiker mit Blindheit geschlagen
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Die Stimmung in der österreichischen Exportwirtschaft kann derzeit mit "bescheiden" beschrieben werden, hat heute Helmut (Bernkopf) zu mir gesagt, er ist Vorstand der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB). Wie du sicher weißt, finanziert die OeKB Auslandsbeteiligungen und Exporte und sichert sie ab. Grund der massiven Schwäche und der schrumpfenden Industrieproduktion sind laut Helmut (du siehst ihn im Bild) die hohen Lohn- und Energiekosten in Österreich sowie das Bürokratiethema.
"Der Faktor Arbeit muss entlastet werden. Da geht es etwa um die Senkung der Lohnnebenkosten. Wenn man die Dringlichkeit jetzt nicht sieht, dann ist man wirklich blind", sagt mir Helmut.
Ich hoffe, dass die Regierungsverhandlungen das Thema "Senkung der Lohnnebenkosten" ganz oben auf der Agenda haben. Hier geht es langfristig um Millionen von Arbeitsplätzen.
USA lockt derzeit, aber stoppt vielleicht mit Zöllen
Auch der Umstieg zu grünerer Energie (finanziert die OeKB mittels Export Invest Green) ist ins Stocken gerade, Unternehmen sind derzeit mit Liquiditätssicherung beschäftigt, die sei wichtiger als die Energietransformation, meint Helmut. Spannend: Die Exporte aus Österreich in die USA sind heuer um mehr als 13 Prozent gestiegen, nach Deutschland und in die EU massiv gesunken. Mögliche US-Zölle könnten auch diese Entwicklung verschlechtern. Standortverlagerungen österreichischer Unternehmen in die USA für eine "local for local"-Produktion könnten die Folge sein und den Wirtschaftsstandort Österreich noch mehr schwächen.

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