Nachhaltigkeit: Europa am Scheideweg
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Global nachhaltig am Ende?, fragte die Seminarreihe „VBV im Diskurs“, und VBV-Generaldirektor Andreas Zakostelsky gab gleich selbst die Antwort.
„Nachhaltigkeit und Klimawandel sind keine Modethemen, sie werden derzeit von anderen Themen überlagert.“
Und er schießt gleich eine Hoffnung nach: In China passiere derzeit in Sachen Erneuerbare viel – das Land baut massiv aus, mehr Positives, als die USA mit ihrem Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen anrichten.
2 Lager
Da stimmt die Geschäftsführerin des Umweltbundesamts, Hildegard Aichberger, zu. Die Welt unterteile sich zunehmend in zwei Lager: Das eine bekennt sich zu einer zunehmenden Elektrifizierung – in dieser Welt ist mittlerweile China zuhause. Das zweite – rückständige – Lager orientiert sich an der Beibehaltung fossiler Energieträger mit all den fatalen Folgewirkungen auf das Klima, so Aichberger. Dazu zählen traditionell die Exporteure von Fossilen und neuerdings die USA unter Trump.
Wo steht Europa?
Der EU-Green-Deal bis hin zum Draghi-Plan sieht vor, über massive Investments eine neue Wirtschaft aufzubauen, um so grünes Wachstum zu schaffen. Soweit, so gut – theoretisch.
Gerhard Hanke, Finanzvorstand (CFO) der Wienerberger AG: „Wir brauchen politische Klarheit.“ Die Unentschlossenheit sei das Problem, da Unternehmen Planungssicherheit brauchen. Man müsse nicht alles bis ins letzte Detail regulieren. Ähnlich argumentiert Peter Griehsnig, CTO bei AT&S Austria. Sein Unternehmen habe Umweltmaßnahmen auch ohne regulatorischen Zwang in China übernommen – schlichtweg, weil Energiesparen ökonomisch sinnvoll sei.
„Aber wenn dein Wirtschaftsprüfer 1.000 Stunden für den Nachhaltigkeitsbericht verrechnet, ist die Regulatorik eindeutig ein Nachteil.“
Weniger dokumentieren, mehr innovieren, ist hier die Botschaft.
Die Big Five der Wirtschaftsprüfer machen mit den Nachhaltigkeitsberichten jedenfalls ein gutes Geschäft.

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