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Telekom-Duo: Dürfen nicht Anschluss bei Clouds verlieren

Datenschutz, Skalierbarkeit, Investitionen: Europas Telekom-Branche steht unter Druck. Im Klub der Wirtschaftspublizisten diskutierten die Telekom-Austria Vorstände Strategien zur Trendwende.

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04.12.2025

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v.l.n.r. Thomas Arnoldner, Alejandro Plater; A1 Group Management Board
© APA/Hörmandinger
CEO Alejandro Plater (r.) und Co-CEO Thomas Arnoldner sehen die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft durch zu viel nationale Engmaschigkeit gefährdet.

Ich frage mich das auch öfter! Sind Daten in der Cloud wirklich sicher? Immer mehr Unternehmen setzen auf Cloudlösungen, da sie häufig besseren Schutz vor Cyberangriffen bieten als eigene Server. Doch rund 70% unserer Daten liegen inzwischen auf US-Servern. Bei wachsender geopolitischer Unsicherheit ist das bedenklich betonen auch Alejandro (Plater) und Thomas (Arnoldner), das Vorstandsduo der Telekom Austria AG bei ihrem besuch im Klub der Wirtschaftspublizisten.

Investments erfolgen in den USA

Thomas unterstreicht, dass schnelle Kommunikationswege etwa für Automatisierung oder KI essenziell für die Wettbewerbsfähigkeit Europas sind. Aber: In der EU gibt es 27 Länder mit 27 verschiedenen Regulierungen. Während europäische Anbieter etwa 5 Millionen Kunden betreuen, sind es in den USA über 100 Millionen, in China sogar mehr als 400 Millionen. Diese Skalennachteile erschweren Investitionen in große Rechenzentren. In den USA fließen hunderte Milliarden US-Dollar in sogenannte Hyperscaler – in Europa ist es ein Bruchteil davon.

Denkst du, Europa kann da noch mithalten? Aktuell agieren Telekomunternehmen eher national statt europäisch. Alejandro meint zwar, dass es erste Kooperationen, etwa mit niederländischen Partnern, gibt – aber echte Ergebnisse lassen auf sich warten. Mein Fazit: Wir brauchen eine Reform der Regeln, sonst wird das nichts!

Derzeit erschießen sich so zwei Perspektiven für Europas Telekom-Zukunft:

  1. Aufbau einer europaweiten Datenunion – ähnlich der Idee der Banken- oder Energieunion, um die Skaleneffekte besser nützen zu können.

  2. Konsolidierung des Markts – Beispiel: In Slowenien gibt es vier Anbieter bei nur 2 Millionen Einwohnern.

Börsianer Insider

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