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Zumtobel jongliert zwischen Vatikan und Fußball

Die Zumtobel Group AG bringt ihre tollen Lichtdesigns nicht in Zahlen und in der Aktie auf die Straße. Partnerschaften mit Siemens und ABB sowie spannende Lichtprojekte sollen Abhilfe schaffen.

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25.07.2025

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© Zumtobel/Julio Piatti
Hier siehst du die wunderschöne Notre Dame, fabelhaft erhellt durch Zumtobel-Licht. Ich bin da ein bisserl stolz!

Ich finde es immer schade, wenn ein börsennotiertes Unternehmen längere Zeit von der Bildfläche verschwindet. Und die Zumtobel Group AG übt sich meiner Ansicht nach in zu großer Zurückhaltung. Denn ehrlich, das Unternehmen hat richtig coole Kunden und wirklich schöne Projekte umgesetzt. Und ist seit 75 Jahren am Markt aktiv!

Spannend finde ich das neue Lichtbandsystem Tecton II, von dem schon 40.000 Kilometer verkauft wurden, die mit 200 Lumen pro Watt leuchten (eine Leuchtstoffröhre kommt auf 60 Lumen). Und hast du gewusst, dass die Zumtobel Group AG exklusiver Lichtpartner des Vatikan ist und Notre Dame (siehe Foto) und das Unesco-Weltkulturerbe, die Kathedrale von Monreale, mit einem neuen Lichtdesign verschönert hat? Und weltweit Fußballstadien erhellt?

© Zumtobel
Schön is sie, die Kathedrale von Monreale.

Das Schöne spiegelt sich allerdings nicht in der Performance der Aktie wider, die sich in den vergangenen zehn Jahren von 25 auf 4,75 Euro verbilligt hat. Im Geschäftsjahr 2022/2023 wurde zwar, wie mir Vorstandschef Alfred (Felder) sagt, mit 84,3 Millionen Euro das beste operative Ergebnis (Ebit) seit 14 Jahren erzielt, an der Börse hab ich das nicht gesehen. Das Geschäftsjahr 2024/25 lief mit einem Gruppen-Ebit von 46,9 Millionen Euro wesentlich schlechter, außerdem gab es noch Sondereffekte von Minus 14 Millionen Euro.

Den hohen Lohnkosten begegnet die Zumtobel Group AG durchaus smart.

"Unser Produktionsnetzwerk betreffend sind wir so aufgestellt, dass wir in den Ländern mit intensiveren Lohnkosten vorwiegend automatisiert fertigen und die Kompetenz für manuelle, arbeitsintensive Schritte in unserem Werk in Serbien bündeln" , sagt mir Alfred. 

Derzeit kämpft Alfred mit verlängerten Entscheidungsprozessen, bedingt durch eine geringere Investitionsbereitschaft sowie zunehmende Projektverschiebungen auf Kundenseite. "Das alles macht das Marktumfeld für unser Unternehmen mehr als herausfordernd", sagt er und setzt jetzt verstärkt auf Lichtmanagementsysteme.

"Wir investieren gezielt in entsprechende Forschung, Technologie und vernetzte Beleuchtungssysteme. Und unsere strategischen Partnerschaften mit Technologieführern wie Siemens und ABB unterstreichen den Anspruch, zukunftsweisende Systeme für das nachhaltige Gebäudemanagement bereitzustellen", erklärt mir Alfred.

Ich halte die Daumen, dass das aufgeht!

Börsianer Insider

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