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Kommentar

EU-Klimaziel 2040: Fortschritt mit Rückschritt

Europa schafft bei den Klimazielen Schlupflöcher, während die Schweiz gleich ganz auf die Bremse tritt. Für Investoren herrscht Unklarheit.

Veröffentlicht

03.07.2025

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1 min
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Ein Holzstempel ist beschriftet mit dem Aufdruck Klimaziele und wird von einer Hand vor eine
Die EU-Klimaziele bis 2040 stehen - mit ein paar Tricks.

Die EU will bis 2040 ihre Treibhausgasemissionen um 90Prozent gegenüber 1990 senken soweit ist das ein Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Doch der Teufel steckt im Detail: Erstmals seit Jahren sollen am Weg dorthin wieder internationale Emissionszertifikate zugelassen werden.  

Greenwashing

Bis zu drei Prozent der Emissionen könnten so durch Projekte außerhalb der EU kompensiert werden – ein Schritt, der zwar Flexibilität bringt, aber auch die Tür für Greenwashing und Intransparenz öffnet. Probleme und Greenwashing bei Emissionshandel wurden vielfach dokumentiert – etwa hier!

Während Brüssel also mit einer Hand voranschreitet, greift die andere zur Bremse. Noch deutlicher zeigt sich das in der Schweiz: Dort wurde das geplante Klima-Offenlegungsgesetz auf Eis gelegt, mehr hier.  

Mehr Unsicherheit

Beide Entwicklungen sind ein Rückschlag für alle, die auf klare ESG-Standards und verlässliche Rahmenbedingungen setzen. Für die Kapitalmärkte bedeutet das: Unsicherheit statt Klarheit. ESG-Investoren und Investorinnen brauchen stabile, überprüfbare Kriterien – keine weichgespülten Kompromisse. Wenn Klimaziele durch Schlupflöcher verwässert werden, leidet nicht nur das Vertrauen, sondern auch die Wirkung nachhaltiger Investments.

Und doch: Die Richtung stimmt. Die EU bleibt – trotz Rückschlägen – ein globaler Taktgeber in der Klimapolitik. Jetzt braucht es politischen Mut, um Ankündigungen mit echten Maßnahmen zu unterfüttern. Denn nur dann wird aus Hoffnung auch Wirkung.

Daniel Nutz

Autor

Daniel Nutz

Chefredaktion

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