EU-Klimaziel 2040: Fortschritt mit Rückschritt
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Die EU will bis 2040 ihre Treibhausgasemissionen um 90 Prozent gegenüber 1990 senken – soweit ist das ein Meilenstein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Doch der Teufel steckt im Detail: Erstmals seit Jahren sollen am Weg dorthin wieder internationale Emissionszertifikate zugelassen werden.
Greenwashing
Bis zu drei Prozent der Emissionen könnten so durch Projekte außerhalb der EU kompensiert werden – ein Schritt, der zwar Flexibilität bringt, aber auch die Tür für Greenwashing und Intransparenz öffnet. Probleme und Greenwashing bei Emissionshandel wurden vielfach dokumentiert – etwa hier!
Während Brüssel also mit einer Hand voranschreitet, greift die andere zur Bremse. Noch deutlicher zeigt sich das in der Schweiz: Dort wurde das geplante Klima-Offenlegungsgesetz auf Eis gelegt, mehr hier.
Mehr Unsicherheit
Beide Entwicklungen sind ein Rückschlag für alle, die auf klare ESG-Standards und verlässliche Rahmenbedingungen setzen. Für die Kapitalmärkte bedeutet das: Unsicherheit statt Klarheit. ESG-Investoren und Investorinnen brauchen stabile, überprüfbare Kriterien – keine weichgespülten Kompromisse. Wenn Klimaziele durch Schlupflöcher verwässert werden, leidet nicht nur das Vertrauen, sondern auch die Wirkung nachhaltiger Investments.
Und doch: Die Richtung stimmt. Die EU bleibt – trotz Rückschlägen – ein globaler Taktgeber in der Klimapolitik. Jetzt braucht es politischen Mut, um Ankündigungen mit echten Maßnahmen zu unterfüttern. Denn nur dann wird aus Hoffnung auch Wirkung.

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