EU-Zollabkommen: „Besser den Spatz in der Hand als…. „
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Schau, so lange sich Europa international so schlecht verkauft und nicht von der eigenen Brillanz überzeugt ist, werden wir immer als Loser aus Verhandlungen hervorgehen. Die Kommentare von Europas Volkswirten zum Deal (Exporte der EU in die USA werden teurer. Vor dem Handelsstreit lag der Zollsatz bei rund 1,5 Prozent, künftig ist zehn Mal so viel zu berappen) mit den USA tun ihr Übriges. Da muss ich lesen:
„Ein schlechtes US-Handelsabkommen ist besser als gar keines. Ein Zollsatz von 15 Prozent dürfte für die Eurozone verkraftbar sein und mittelfristig durch höhere Verteidigungs- und Infrastrukturausgaben in Deutschland mehr als ausgeglichen werden“, steht im aktuellen Strategiepapier der französische Großbank BNP Paribas.
Volkswirtin Apolline (Menut) vom französischen Asset-Manager Carmignac legt noch ein drauf:
„Europa verfügt nicht über die strategische wirtschaftliche und technologische Macht, die China an wesentlichen Knotenpunkten globaler Lieferketten besitzt. Mit der scheinbaren Kapitulation der EU wurde das schlimmste Szenario in Form von 30 Prozent US-Zöllen verhindert.“
Viel besser gefallen mir die klaren Worte von Andreas (Treichl), der nicht für Schadensbegrenzung aus diplomatischem Pragmatismus plädiert. Weil ehrlich, für Europas Börsen lief es zuletzt richtig gut. Da war Aufbruchsstimmung zu spüren. Der Deal verringert das ohnehin schon mickrige Wirtschaftswachstum in Europa. Ich bin gespannt, wie die nächsten Wochen laufen. Hier habe ich Andreas Kommentar für dich:
"Europe’s still in dire need of increasing its sovereignty, but lacks the unity to make real progress. As president Van der Bellen said at the opening of the Salzburger Festspiele: This is not the time for individual interests. Neither on a national nor on a European level. Fighting for tariff exemptions of Irish spirits or French wines might have seemed like a good idea. But fighting for an overall stronger Europe would have been the better one. What more proof do we need?"

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