Flughafen AG: Sparkurs statt Startbahn
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Jetzt ist am Flughafen schon wieder was passiert. Und als gestern das Vorstands-Duo Julian (Jäger) und Günther (Ofner) verlautbarten, dass die dritte Piste doch nicht gebaut werde – die Kosten von zwei Milliarden seien zu hoch –, da habe ich mir doch die Augen gerieben und im Archiv gekramt.
„Die dritte Piste ist für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Wien unverzichtbar“, sagte Julian noch 2016.
Etwas später, nämlich 2018, hieß es dann schon von Vorstandskollegen Günther: „Die Entscheidung über die dritte Start- und Landebahn ist eine sorgfältig abzuwägende Entscheidung.“
Diskussion mit Ryanair
Jetzt begräbt der Flughafen also dieses Projekt, weil eine Veränderung des Flugverkehrs (konkret: größere Maschinen und hohe Passagierauslastungen in den Fliegern) dazu führe, dass die zwei Pisten auch 52 Millionen Passagiere abfertigen können (derzeit sind es 32 Millionen). Jetzt kannst du annehmen, dass die Zeit gewisse Probleme von allein löst. Andererseits ist es für mich auch ein Indiz, dass die Flughafen Wien AG die Kostenstruktur schlank halten will. Wie du sicher mitbekommen hast – hat da beispielsweise Michael (O’Leary) von Ryanair zuletzt immer wieder Druck ausgeübt, weil dem Billiganbieter die Wiener Gebühren zu hoch erscheinen. Investiert wird jetzt übrigens in erster Linie in die Terminalinfrastruktur, die Terminal-Süderweiterung mit Shoppingangeboten kommt 2027 und schon heuer das größtes Holzhotel der Welt.
Offensichtlich suchen die Flughafen-Chefs nach Standbeinen abseits der Kerngeschäftes. Da passt dazu, dass die überschüssige Solar-Energie vom Flughafen jetzt an die 38 niederösterreichischen Raiffeisenbanken geht, wie Günther gemeinsam mit RLB NÖWien-CEO Michael (Höllerer), siehe Bild, stolz verkündete. Ob das Management der EVN AG aufgrund der neuen Konkurrenz jetzt schon schlaflose Nächte hat, ist mir nicht bekannt.
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