Green Finance: Milliarden fließen, aber nicht aus einem Guss
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Mit 6,23 Milliarden Euro an neu emittierten Green-Finance-Instrumenten legt Österreich 2024 einen Rekord hin, das zeigt der aktuelle Green Finance Report. Grüne Bundeswertpapiere, Green Bonds, grüne ATBs und ACPs boomen. 81,4 Prozent davon sind langfristig ausgerichtet, etwa für Bahnprojekte, das Klima-Ticket oder den Ausbau der Wiener U-Bahn. Allein der Bereich Clean Transportation erhält 58,8 Prozent der Mittel – ein klares Zeichen für die strategische Ausrichtung.
Umsetzung stockt
Österreich ist auch bei grünen Retail-Produkten international vorne mit dabei. Trotz beeindruckender Wirkung – 3,36 Millionen Tonnen vermiedener CO2e-Emissionen – zeigen sich jedoch strukturelle Schwächen: Die Umsetzung stockt, weil die Föderalstruktur zunehmend zum Bremsklotz wird. Wichtige Aufgaben wie Raumplanung, Gebäudesanierung oder die lokale Energiewende liegen bei Ländern und Gemeinden. Doch diese verweisen häufig auf fehlende Bundesmittel oder unklare Zuständigkeiten.
Der Schluss: Um die Klimaziele bis 2040 zu erreichen, braucht es mehr Verantwortung auf allen politischen Ebenen sowie gezielte öffentlich-private Partnerschaften (Public-Private-Partnerships) und Blended-Finance-Initiativen. Denn eines ist klar: Öffentliche Gelder allein werden nicht ausreichen. Green Finance ist auf Kurs. Doch das Ziel kann nur erreicht werden, wenn alle Akteure mitziehen.

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