KI-Supercycle: Börse oder Private Markets?
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Manchmal wünscht man sich als Anleger, die Zeit zurückdrehen zu können – klar, mit dem Wissen von heute. 1986 betrat Microsoft das Börsenparkett. Die Aktien wurden zum Startpreis von 21 US-Dollar gehandelt. Heute steht die Aktie des ehemaligen Startups irgendwo bei 490 US-Dollar. Ach, hätte man doch… Der Blick zurück zeigt vor allem eines – die großen Chancen liegen in der Zukunft. Und genau dorthin sollten kluge Köpfe heute schauen.
Wir stehen erneut vor einer technologischen Revolution, die in ihrer Dimension größer als die Einführung des Internets ist. Die Ära der Künstlichen Intelligenz (KI) hat begonnen, und sie wird unser Leben sowie das globale Wirtschaftssystem radikal verändern. Die Transformation wird weit über das hinausgehen, was die meisten derzeit erfassen. KI ist wie ein Eisberg mit ChatGPT als kleine sichtbare Spitze. Aber das weitaus größere Potenzial ist noch unter der Oberfläche verborgen. Die entscheidende Frage lautet: Wie können Börsianer schon heute von dieser Disruption profitieren, obwohl die vielversprechendsten Unternehmen der Branche noch nicht börsennotiert sind? Die Antwort liegt im strategischen Zugang und den richtigen Netzwerken.
Warum KI der nächste Milliardenmarkt ist
Dank bahnbrechender Fortschritte in Generativer KI, Natural Language Processing und multimodalen Modellen hat diese Technologie das Potenzial, mehr Wert zu schaffen als alle bisherigen Tech-Zyklen – und das schließt die Innovationswellen von Cloud Computing, Mobile Computing und dem Internet ein. Besonders beeindruckend: Wir sind erst im dritten Jahr der KI-Ära. Coatue Management, ein global führender Tech-Investmentfonds, prognostiziert, dass KI-bezogene Unternehmen schon bald über 75 Prozent des gesamten Marktwerts aller börsennotierten Firmen in den USA ausmachen könnten. Damit zeichnet sich ein neuer Supercycle ab – einer, der in seiner Größe alles bisher Dagewesene übertreffen wird.
Trotz erschwerter Zugänge profitieren
Noch sind viele der potenziellen KI-Giganten nicht börsennotiert, wodurch der direkte Zugang für Privatanleger limitiert ist. Trotzdem gibt es jetzt schon Wege, an der KI-Wertschöpfungsketter zu profitieren.
1. Cloud-Infrastruktur und Rechenzentren
Die wachsende Nachfrage nach gigantischer Rechenleistung für KI-Modelle wie ChatGPT und vergleichbare Technologien macht Unternehmen wie Google und Amazon (AWS) zu indirekten Gewinnern der KI-Revolution. Diese Player dominieren den Markt und profitieren unmittelbar von den Fortschritten der Branche.
2. Hardware – Chips und GPUs
Mit Nvidia haben wir bereits einen klaren Branchenführer, dessen GPUs die Basis für nahezu alle leistungsstarken KI-Modelle darstellen. Wer früh investiert hat, darf sich über beeindruckende Renditen freuen – und der Bedarf wird weiter steigen.

Marktvision: Die nächste Big-Tech-Generation
Noch spannender wird es, wenn man den Blick auf die nächste Generation der „Big Tech“-Unternehmen richtet. Denn die spannendsten Akteure in der Welt der KI sind derzeit unbestritten Start-ups. Unternehmen wie OpenAI, das mit seiner strategischen Partnerschaft mit Microsoft eine massiv transformative Rolle spielt, oder xAI, das mit seiner Fokussierung auf vertikale Integration und den Hardware-Faktor bereits deutliche Spuren in der Branche hinterlässt, sind Spitzenreiter einer Bewegung, die ganze Märkte umkrempelt. Gleichzeitig erleben wir den Aufstieg spezialisierter Anwendungen, sogenannter Agentic AI-Lösungen, die einzelne Sektoren – von Healthcare bis Fintech – buchstäblich neu definieren. Unterhalb der Wahrnehmungsschwelle der breiten Öffentlichkeit entstehen derzeit völlig neue Möglichkeiten.
Die Frage, die viele von uns beschäftigt, lautet deshalb nicht nur: „Wie steige ich ein?“ – sondern vielmehr: „Wie decke ich ein möglichst breites Portfolio ab und positioniere mich so, dass ich von dieser Transformation maximal profitieren kann?“ Während meiner Reisen ins Silicon Valley und nach Austin, Texas, hatte ich die Gelegenheit, mit führenden Experten und Unternehmern aus der AI-Branche ins Gespräch zu kommen. Und wer im Silicon Valley gut vernetzt ist, erhält hier einen entscheidenden Namen genannt und dort eine Präsentation unter der Hand. Danach steht für mich fest: Der Investitionstrend wird sich zunehmend von direkten Beteiligungen hin zu Ansätzen wie Venture Capital und spezialisierten Investmentfonds verschieben. Besonders diese spezialisierten Fonds, sofern man Zugang dazu hat, halte ich für die spannendere Wahl. Sie werden von spezialisierten Plattformen entwickelt und haben das Ziel, Unternehmen wie OpenAI und xAI ins Portfolio zu integrieren, während sie gleichzeitig darauf abzielen, neue disruptive Anwendungen gezielt abzudecken.
Zeit zu handeln
Für Börsianer stellt sich die Frage nicht mehr, ob, sondern wie sie vom KI-Boom profitieren können. Über etablierte Player wie Google, Amazon und Nvidia lassen sich bereits heute indirekte Beteiligungen realisieren. Doch wer langfristig ganz vorne mitspielen will, sollte Plattformstrategien und Private-Equity-Fonds rund um KI ins Visier nehmen. Die zentrale Frage lautet: Wie kann man als Investor frühzeitig Zugang zu diesen Chancen erhalten? Der Schlüssel liegt darin, gut informiert zu bleiben, sich mit den richtigen Köpfen zu vernetzen und bereits heute die potenziellen Zugänge im Auge zu behalten. Und das geht inzwischen auch in DACH.

Autor
ist Seriengründer und Start-up-Investor. Er verbindet Family Offices und Startups und fokussiert dabei auf Wachstum und Innovation.
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