M&A-Trends: Österreich hat einen Durchhänger
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Von Jahresanfang bis Ende September des laufenden Jahres stieg das globale M&A-Volumen gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent auf 1,93 Billionen US-Dollar. Die Anzahl der Transaktionen ging jedoch um vier Prozent auf 23.728 Deals zurück. Laut dem Global M&A Report 2025 der Boston Consulting Group (BCG) stellte sich weltweit eine Verschiebung von Quantität zu Qualität ein.
Österreich ist anders
Auffällig: Österreich ist anders. Hierzulande sank der Gesamtwert der Fusionen und Übernahmen um acht Prozent auf rund drei Milliarden US-Dollar, die Anzahl der Deals ging von rund 150 auf 130 zurück. Laut BCG bleibt die Entwicklung in Österreich damit durchwachsen, nach einer starken Phase im Jahr 2023 liegen die M&A-Aktivitäten aktuell deutlich unter dem historischen Schnitt. In der Alpenrepublik prägen der Technologie- und Finanzsektor laut dem BCG-Report die M&A-Landschaft. Zu den wichtigsten österreichischen Deals des laufenden Jahres zählen die Übernahme der Nürnberger Beteiligungs AG durch die Vienna Insurance Group AG mit einem Volumen von 1,6 Milliarden US-Dollar sowie die Übernahme von TTTech Auto durch NXP Semiconductors mit 625 Millionen US-Dollar.
Österreich: Die größten M&A-Deals in 2025 | ||
Zielunternehmen | Käufer | Transaktionswert in Millionen Euro |
Nürnberger Beteiligungs AG | Vienna Insurance Group AG | 1.609 |
TTTech Auto AG | NXP Semiconductors NV | 625 |
Pallas Capital Holding AG | GD Culture Group Ltd. | 381 |
Diamond Power International LLC | Andritz AG | 177 |
DEWETRON GmbH | ANRITSU CORP | 62 |
Pierer Bajaj AG | Bajaj Hldg & Invests Ltd. | 57 |
Cotton Classics Handels GmbH | New Wave Group AB | 55 |
emotional 3D GmbH | Indie Semiconductor Inc | 20 |
Hh2e Werk Lubmin Gmbh | Inplastor GmbH | 8 |
Ashwath Technologies Pvt Ltd | RHI AG | 2 |
Quelle: Boston Consulting Group, M&A Report 2025, Country Pack Austria | ||
Im weltweiten Branchenfokus befinden sich Industrie, Energie, Technologie und Gesundheitswesen. Dagegen sind die M&A-Aktivitäten in Konsum- und Materialsektoren rückläufig. Nordamerika dominiert weiterhin das globale Geschehen. Die Anzahl der Deals stieg in den USA und Kanada gegenüber dem Vorjahr um 26 Prozent auf einen Gesamtwert von 1,3 Billionen US Dollar. Das entspricht einem Anteil von 62 Prozent am weltweiten Transaktionsmarkt. In Europa sank der Gesamtwert der M&A-Deals in den ersten drei Quartalen dagegen um fünf Prozent auf 375 Milliarden US-Dollar. Hinter dieser Zahl steht jedoch eine uneinheitliche Entwicklung in einzelnen Volkswirtschaften. Und diesbezüglich steigt Österreich gar nicht so schlecht aus, gingen doch die Aktivitäten in Frankreich, Großbritannien oder Spanien viel stärker zurück.
M&A-Deals in Europa | |
Staat | Entwicklung des Transaktionswerts gegenüber 2024 |
Niederlande | 263% |
Schweiz | 109% |
Österreich | -8% |
Frankreich | -29% |
Großbritannien | -35% |
Spanien | -58% |
Quelle: Global M&A Report 2025, Boston Consulting Group | |
Steigende Transaktionsdynamik
Nach dem verhaltenen Verlauf könnte das weltweite M&A-Volumen zum Jahresende wieder zulegen. Der BCG M&A Sentiment Index – ein Indikator, der fundamentale Marktfaktoren und die Stimmung führender Entscheidungsträger mithilfe von KI-Analysen kombiniert – zeigt in allen Regionen eine zunehmende Transaktionsbereitschaft. Jens Kengelbach, Senior Partner und Global Head of M&A bei BCG. „Im zweiten Halbjahr 2025 nimmt die Zahl der Deal-Vorbereitungen spürbar zu und die Anzeichen mehren sich, dass auch der Markt für Börsengänge wieder in Bewegung kommt.“
Autor
Finanzjournalist
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