Trump-Irrsinn: Besitzer von US-Aktien im Visier
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Schon müde vom andauernden Zoll-Hin-und-Her von US-Präsident Donald (Trump)? Hier habe ich mal einen Aufreger für dich, der die Investorenwelt nicht kalt lassen dürfte. Tatsächlich haben Donalds Republikaner im US-Repräsentantenhaus ein umfassendes Steuer- und Ausgabengesetz verabschiedet, das die Möglichkeit einer progressiven Steuerbelastung von bis zu 20 Prozent auf passive Einkünfte ausländischer Investoren wie Dividenden und Lizenzgebühren vorsieht.
Finanzkrieg droht
Sprich, ausländische Besitzer von US-Wertpapieren könnten künftig zur Kasse gebeten werden. Dann nämlich, wenn die Anleger aus einem „diskriminierenden Land" stammen, das „ungerechte“ Steuern auf US-Unternehmen erhebt, und dabei sind im Gesetz explizit Tech-Konzerne angeführt (lies mehr dazu hier). Wenn du mich fragst, ist das eine eindeutige Drohung in Richtung Europa.
„Wir sind der Meinung, dass diese Gesetzgebung der US-Regierung die Möglichkeit gibt, einen Handelskrieg in einen Kapitalkrieg umzuwandeln, wenn sie dies wünscht“, wird George Saravelos, Leiter der Devisenmarktforschung bei der Deutschen Bank, von Reuters zitiert.
Für mich nimmt Donald immer mehr die Rolle eines Terroristen mit Sprengstoffgürtel ein. Denn eines ist klar: Die USA profitieren seit Jahren von massiven Mittelzuflüssen aus dem Ausland – Pensionsfonds, Staatsfonds und institutionelle Investoren aus aller Welt parken Milliarden in US-Aktien, Anleihen und Immobilien. Wird dieser Zugang nun teurer, würde das die US-Assets sicher hart treffen. In einem Umfeld ohnehin hoher Bewertungen (siehe auch meinen Beitrag zur Bewertung der Big-Tech-Riesen) könnte ein Rückgang der ausländischen Nachfrage zu Kurskorrekturen führen. Zudem würden sich die USA in Sachen Staatsfinanzierungen ein Eigentor schießen, sollte diese Steuer auch auf Staatsanleihen umgesetzt werden. Für mich ist klar: Setzt der gute Donald seine Drohungen um, würde das die USA selbst am meisten treffen.

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