Aktie hebt ab: Commerzbank profitiert von Unicredit-Einstieg
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Schau, feindliche Übernahmen sind weder freundlich noch eine sinnvolle Strategie. Weil irgendwann - spätestens wenn die Unicredit ihren letzten Joker über derivate Instrumente gezogen hat und 29,99 Prozent an der Commerzbank AG hält - wird Unicredit-CEO Andrea (Orcel) das Gespräch mit Commerzbank-Vorstandschefin Bettina (Orlopp) suchen müssen. Derzeit sieht die Unicredit die Commerzbank AG als strategische Beteiligung. Aber im Hinterkopf spielen eben Synergie-Überlegungen mit der HVB mit, die die Unicredit 2005 erwarb (war damals die größte grenzüberschreitenden Fusion in Europa) und genau wie die Commerzbank AG das Firmenkundengeschäft des Mittelstands in Deutschland finanziert. Für solche Strukturmaßnahmen (den Abschluss von Unternehmensverträgen oder gar einer Verschmelzung) würde die Unicredit übrigens eine Zustimmung von 75 Prozent der bei der Hauptversammlung vertretenen Aktien benötigen. Aber so weit sind wir ja noch gar nicht. Noch lange nicht!
Was hat der Einstieg der Unicredit der Commerzbank AG gebracht?
Die Commerzbank AG will die Übernahme für die Italiener teurer machen. Und derzeit gelingt ihr das gut. Der Aktienkurs ist seit dem Einstieg der Unicredit im September 2024 um 127 Prozent auf 28,69 Euro gestiegen. Das kann was. (Zum Hoch bei etwa 220 Euro im Jahr 2007 dauerts noch ein wenig.)
„Die Commerzbank hat ein größeres Aktienrückkaufprogramm laufen, um den Aktienkurs zu stabilisieren und zu steigern, hat den CEO getauscht und Effizienzsteigerungen vorgenommen. Das alles hätte es ohne Unicredit vermutlich nicht gegeben“, sagt mir Rechtsanwalt und Partner Thomas (Fräbel) von Rödl&Partner.
Nur nebenbei: So einen Effizienzreigen könnten auch ein paar österreichische Banken gut gebrauchen!
Am lustigsten finde ich den deutschen Staat, mit 12,11 Prozent immer noch zweitgrößter Aktionär der Commerzbank AG, der mit dem Anteilsverkauf von 4,49 Prozent an die Unicredit im September 2024 den Stein selbst ins Rollen brachte und jetzt empört ist, dass die Unicredit zusätzlich am freien Markt zugekauft hat.
Noch einmal grünes Licht von EZB nötig
Will die Unicredit (aktuell 19,20 Prozent) wirklich auf mehr als 30 Prozent gehen, muss sie zuvor erneut die Europäische Zentralbank sowie das Kartellgericht um Freigabe bitten. Dann wird der Prüfungsmaßstab ein anderer sein, denn dann geht es um die Art der Integration.
"Eine Fusion von Unicredit und Commerzbank würde einen europäischen Marktführer schaffen“, sagt Thomas.
Das wiederum sieht die EZB gerne. Ich bin gespannt, wie diese deutsch-italienische Saga weitergeht. Und bleibe für dich dran!

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