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Wolford-Krise: Kapital und Kontrolle aus China

Kapitalspritze, Kursverlust, Kundenzorn – bei Wolford ist Feuer am Dach. Und doch glaubt man in Vorarlberg an ein Comeback.

Veröffentlicht

03.07.2025

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Wolford Außenansicht Geschäft
© Weingartner-Foto / picturedesk.com
Wolford steht für hohe Qualität. Die kommt bei der Kundschaft aber oft nicht an.

Was derzeit bei Wolford passiert, könnte aus einem Lehrbuch der Restrukturierung stammen – allerdings mit offenem Ausgang. Der einstige Vorzeigeproduzent für luxuriöse Strumpf- und Bodywear steckt tief im Umsatzsumpf: Ein Minus von 30 Prozent, ein Jahresverlust von mehr als 50 Millionen Euro und ein bilanzielles Eigenkapital von – man glaubt es kaum – minus 88 Millionen Euro. Da helfen die 25,1 Millionen Euro aus der jüngsten Kapitalerhöhung bedingt weiter. Zumindest kurzfristig.

Fosun baut Mehrheit aus

Die dominante Rolle des chinesischen Mehrheitseigentümers Fosun Group wird dabei weiter ausgebaut. Mehr als 99,9 Prozent der neuen Aktien gingen an die Tochter FFG Wisdom – die Kontrolle liegt also klar in Shanghai, nicht mehr in Bregenz. Ralph Bartel, einst einflussreicher Investor, wurde von 30 auf 20 Prozent verwässert. Und das ursprüngliche Zielvolumen der Kapitalmaßnahme wurde verfehlt – nicht gerade ein Zeichen überbordenden Anlegervertrauens. Hier die Beteiligungsmeldung.

Wenn ich so durchlese, was die Kundeninnen und Kunden so auf Bewertungsplattformen über die Premiummarke wiedergeben – lies hier nach – dann sind die Probleme Wolfords durchaus im Tagesgeschäft zu finden. Massive Lieferprobleme führen derzeit vermehrt dazu, dass die Kundschaft Wochenlang auf ihre Bestellungen wartet.  Wenn die Bestellungen ankommen, zeigen sich die Leute mit den Produkten aber sehr zufrieden, das ist zumindest ein gutes Zeichen! Ich hoffe mal, dass das Lieferproblem schnell in Griff bekommen wird!  

Börsianer Insider

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Börsianer Insider

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