Auto-Radar: Die Chinesen auf der Überholspur
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Die österreichische Zuliefererindustrie leidet unter der Schwäche der deutschen Autobauer. Und bei denen läuft das Geschäft gar nicht rund. Wie Mercedes-Benz, Volkswagen und Co. im internationalen Konzert der Autohersteller dastehen, zeigt die aktuelle Automotive Bilanzanalyse Q1 2025 des Consulters EY. Im Zuge der Erhebung wurden die Finanzkennzahlen der 20 größten Autokonzerne der Welt auf den Prüfstand gestellt.
Die wichtigsten Ergebnisse der Analyse lesen sich wie folgt:
Der Umsatz der 20 größten Autokonzerne der Welt stieg im ersten Quartal 2025 leicht um 1,3 Prozent.
Deutsche Autobauer haben im ersten Quartal des laufenden Jahres um 2,3 Prozent weniger Umsatz gemacht. Dagegen lag das Wachstum bei den vier führenden chinesischen Autokonzernen BYD (die Abkürzung steht für „Build Your Dreams"), Geely, SAIC und Great Wall Motor bei 15 Prozent.
Im ersten Quartal legten die Gewinne von Geely und BYD zwar deutlich um 324 und 90 Prozent zu. SAIC Motor verzeichnete hingegen 34 Prozent Gewinnrückgang, bei Great Wall Motor waren es minus 52 Prozent.
Dass die gesamte Branche unter Druck zeigt auch die Profitentwicklung. Im Branchenschnitt brach der Gewinn der Konzerne um 20 Prozent ein. Bei deutschen Anbietern erreichte das Minus sogar 33 Prozent, bei US-Autobauern waren es minus 32 Prozent.
Laut EY werden die Herausforderungen auf den wichtigsten Absatzmärkten immer größer. Die meisten westlichen Hersteller mussten in China im ersten Quartal Absatzeinbußen hinnehmen, darunter auch die deutschen Autokonzerne, deren China-Absatz in Summe um zehn Prozent schrumpfte. Dadurch sank auch der China-Anteil am weltweiten Gesamtabsatz der deutschen Konzerne: Von 32,1 Prozent im Jahr 2024 auf 30,1 Prozent im ersten Quartal 2025. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2020 entfielen auf China noch 39,4 Prozent der weltweiten Pkw-Verkäufe der deutschen Autokonzerne.
Und was bedeutet das an der Börse? Auf Jahressicht liegt die Aktie von Tesla (orange Linie im Chart) mit knapp 97 im Plus. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Aktienkurs seit dem Engagement von Tesla-Mastermind Elon Musk in der Administration des US-Präsidenten stark gefallen ist. Deutlich solider hat sich die Aktie das chinesischen Autobauers BYD (weiße Linie) entwickelt, seit Anfang Juni 2024 steht ein Plus von 78 Prozent zu Buche. Dem haben die Papiere von BMW, Volkswagen oder auch Toyota mit Verlusten zwischen 16 und 18 Prozent nichts entgegenzusetzen.


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