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Vermögensverwalter unter Druck: Was die Reichen wirklich wollen

Die Ansprüche an Geldverwalter ändern sich. Vermögensverwalter müssen ihre Angebote generationenspezifisch jonglieren und transparenter agieren. Das belegen die Highlights aus dem EY Global Wealth Research Report 2025.

Veröffentlicht

03.06.2025

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2 min
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Wie du sicher weißt, sind Vermögensverwalter sehr bemüht, ihre Kunden mit einem umfassenden Paket an Leistungen bei der Stange zu halten. Aber selbst wenn sich die Geldverwalter auf den Kopf stellen – ohne die Erzielung einer guten Performance hauen reiche und superreiche Kunden auch schon einmal den Hut drauf und tun das, was den Vermögensmanagern gar nicht schmeckt: Sie wechseln den Anbieter.

Das ist nur eines von vielen Ergebnissen, die im EY Global Wealth Research Report 2025, einer vom Consulter EY gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Savanta unter weltweit 3.600 Vermögensverwaltungskunden in über 30 Ländern erstellten Umfrage, zu finden sind. Ich habe einige Highlights des Berichts für dich herausgefiltert, damit du gut informiert bist!

  • Die traditionelle Loyalität gegenüber Instituten nimmt ab. Anlageperformance ist nach wie vor der entscheidende Faktor, aber auch moderne digitale Tools, attraktive Gebührenmodelle und transparente Kostenstrukturen werden zunehmend zu wichtigen Entscheidungskriterien.

  • Global machen sich 58 Prozent der Investoren Sorgen um eine mögliche Rezession. Eine hohe Inflation ist für 52 Prozent der Befragten bedrohlich, 45 Prozent der Anleger macht die Marktvolatilität nervös. Bei 43 Prozent der europäischen Anleger drückt die geopolitische Lage auf die Stimmung.     

  • 43 Prozent europäischer Investoren haben die Eigenkontrolle über ihre Portfolios erhöht. Daraus folgert laut EY, dass Vermögensberater mehr denn je auf Transparenz und Kommunikation setzen müssen.

  • Ein klarer Trend zeigt sich bei alternativen Anlagen. Global investieren bereits 51 Prozent der Vermögenden in Private Equity, Immobilien, Venture Capital oder Hedgefonds. In Europa liegt dieser Wert bei 58 Prozent. Aber es bestehen weiter Vorbehalte, speziell hinsichtlich Transparenz, Kosten und Risiken.

  • Es zeigen sich auch deutliche Unterschiede zwischen den Generationen. Europäische Millennials sind viel risikofreudiger und technologieaffiner als Babyboomer. Millennials haben durchschnittlich 2,8 Beziehungen zu Vermögensverwaltern. Bei Babyboomern sind es nur 1,6 Beziehungen pro Anleger.

  • Besonders groß ist der Unterschied bei digitalen und Krypto-Assets: 48 Prozent der Millennials investieren in diese Anlageformen, bei den Babyboomern sind es nur 26 Prozent. EY sieht deshalb die Notwendigkeit für Wealth Manager, ihre Angebote generationenspezifisch anzupassen.

  • Als weiterer Schlüsselfaktor in der Zukunft der Vermögensverwaltung gilt Künstliche Intelligenz (KI). Weltweit erwarten 60 Prozent und in Europa 56 Prozent der Anleger, dass KI-basierte Tools Teil ihres Beratungsprozesses werden. Immerhin 46 Prozent legen jedoch weiterhin Wert auf menschliche Kontrolle.

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