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Bajaj übernimmt KTM‑Mutter: ohne Pflichtangebot

Die Übernahmekommission erlaubt Bajaj den Einstieg bei Pierer Mobility – das Pflichtangebot entfällt dank Sanierungsprivileg, unter Auflagen.

Veröffentlicht

24.10.2025

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Bajaj auf Kurs: Kontrollmehrheit bei KTM‑Mutter genehmigt – ohne Pflichtangebot.

Ich hatte schon darauf hingewiesen, dass die komplette Übernahme von Pierer Mobility durch den indischen Partner Bajaj nur eine Frage der Zeit ist – nun ist es offiziell: Die Übernahmekommission hat bestätigt, dass Bajaj Auto International Holdings B.V. im Rahmen einer Sanierungsmaßnahme durch die Übernahme aller Anteile der Pierer die komplette Kontrolle über die Pierer Mobility AG übernehmen darf, ohne ein Pflichtangebot legen zu müssen (das kam gestern Abend via Ad hoc-Meldung).

Call Option

Konkret übernimmt Bajaj damit sämtliche Anteile an der Pierer Bajaj AG von der Pierer Industrie AG (das sind 50.100 Aktien), über einen Kaufvertrag sowie eine Call-Option, die bis spätestens 10. November 2025 vollständig ausgeübt werden soll. Alle regulatorischen Freigaben – etwa zur Fusionskontrolle – liegen bereits vor.

Wichtig ist aber: Der Deal kommt nicht ohne Auflagen. Um die Interessen der übrigen Aktionäre zu schützen, muss Bajaj unter anderem:

  • den Kontrollwechsel sofort veröffentlichen

  • sämtliche wirtschaftlich verbundenen Transaktionen mit Stefan Pierer oder seinen Gesellschaften bis Ende 2026 offenlegen

  • und über Geschäfte wie etwa einen möglichen Einstieg von KTM bei MR Immoreal GmbH auch der Hauptversammlung berichten

Fazit: Der erwartete Einstieg ist nun durch – allerdings steht Bajaj unter Beobachtung. Für Pierer Mobility beginnt damit eine neue Phase, die auch von mehr Transparenz geprägt sein muss. Ob das Vertrauen der Investoren damit gestärkt wird, bleibt abzuwarten.

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