Nach der Rettung seines Lebenswerks KTM ist Stefan (Pierer) aus dem Vorstand ausgeschieden und überlässt Neo-CEO Gottfried (Neumeister) nun die alleinige Bühne. Gut so.

Weltmarke aus Mattighofen 

Der Zeitpunkt für den Abgang ist jetzt der richtige, weil Stefans Image durch die Pleite und die in den Vorjahren erfolgte Ausschüttung von Sonderdividenden doch recht angekratzt ist und die Liste seiner Kritiker in den letzten Wochen immer länger wurde. Dabei halte ich Stefan zugute, dass er seit 1991 den damals ebenfalls am Boden liegenden Motorradhersteller mit viel unternehmeischer Leidenschaft und vor allem Risikobereitschaft (und natürlich Ellbogentechnik) zu einem Player am Weltmarkt gemacht hat. Legendär für mich war das recht waghalsige Unterfangen, gemeinsam mit Ex-Motocross-Weltmeister und Motorsport-Chef Heinz (Kinigadner) an der Dakar-Rallye teilzunehmen. Dass man das Ding dann als Seriensieger nach Mattighofen holte, erstaunte die gesammelte Motorsportwelt.

Die Risikobereitschaft und der grenzenlose Ehrgeiz wurden Stefan aber letztlich auch zum Verhängnis. Ich bin schon gespannt, was man künftig von Stefan hören wird. Wie du bereits weißt (hier habe ich dir berichtet), wird er sein Knowhow künftig bei der Rosenbauer International AG einsetzen. Ob im Aufsichtsrat oder in einer anderen Form wird sich in den nächsten Wochen entscheiden.

Gottfrieds dringlichste Aufgabe als CEO der KTM ist die Erfüllung des Sanierungsplans (klick hier) und das Hochfahren der Produktion im März 2025. Darüber hinaus ist der Restrukturierungsplan der Pierer Industrie AG umzusetzen. Dieser Plan sieht vor, dass von speziell definierten Finanzierungen in Höhe von in Summe 248 Millionen Euro, 68,69 Prozent bis Ende 2026 und der Rest bis 2027 getilgt werden, zuzüglich Zinsen.

Ganz auf Stefan muss man aber noch nicht verzichten: bei der börsennotierten Pierer Mobility AG läuft sein Vertrag als Co-CEO noch bis Ende 2025, bei der Pierer Industrie AG ist er als CEO bis Dezember 2026 bestellt. Hier habe ich die Konzernstruktur der Pierer Industrie AG für dich, damit du auch mitreden kannst:

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