Hallo Maastricht: Deutschland sprengt die Grenze
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Ulrich (Krämer), Chefvolkswirt der Commerzbank AG, hat mir erklärt, wie es mit den Staatsschulden Deutschlands nach der Annahme des von der Union und der SPD kreierten 500-Milliarden-Schuldenpakets weitergehen kann: „Das Verhältnis der Staatsschulden zum BIP lag im Vorjahr bei rund 63 Prozent. Ich gehe von einem Anstieg auf rund 90 Prozent aus.“ Na gut, das ist echt viel und für den als Sparfuchs bekannten großen österreichischen Nachbarn höchst ungewöhnlich. Aber anders geht es nicht. Goodbye Maastricht, sag ich da gleich!
Über drei Prozent
Wie dir sicher nicht entgangen ist, hat sich bei den Renditen deutscher Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit, die Mitte Februar 2025 noch einen Hauch über zwei Prozent lag, nach der Ankündigung des Schuldenpakets viel bewegt. Am 6. März erreichte sie mit dem größten Sprung an einem Tag seit Anfang Oktober 1990, dem Zeitpunkt der deutschen Wiedervereinigung, 2,93 Prozent. In der Woche danach wurde erstmals seit Beginn der Eurokrise 2011 die 3-Prozent-Marke durchbrochen, aktuell sind es 2,9 Prozent.
Was heißt das jetzt für dich? Nun, es ist damit zu rechnen, dass es für deutsche Staatsanleihen auch in Hinkunft höhere Renditen gibt. Das hat eine gewisse Logik: Um die 500 Milliarden Euro aufzunehmen, muss Deutschland attraktivere, also höher verzinste Angebote machen. Aber noch ist es nicht so weit. „Die Anleiheemissionen zur Finanzierung des 500-Milliarden-Pakets werden erst in einem Jahr starten“ meint Ulrich. Bis dahin könnte die Europäische Zentralbank noch Zinsen senken, vielleicht wird es dann doch nicht so teuer für Deutschland.


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