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Hensoldt-CEO: „Daten sind so wichtig wie Munition“

Der CEO von Hensoldt, dem Hersteller von Sensor- und Radarsystemen, surft auf einer Wachstumswelle.

Veröffentlicht

20.03.2025

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Soldaten nutzen Waffen und Daten
© KI generiert/ Chat GP

Im Salon 14 des Steigenberger Frankfurter Hofs konnte ich jetzt einen in sich ruhenden CEO erleben. Oliver Dörre, der Konzernlenker des Rüstungsunternehmens Hensoldt, war vorgestern am historischen Abstimmungstag über das milliardenschwere Sondervermögen der deutschen Bundesregierung abends zum Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW) geladen. Die Aktie des Herstellers von Sensor- und Radarsystemen sowie Softwarelösungen für die Militärs war im September 2020 an die Börse gekommen und zeigte sich zunächst eher träge – doch mit dem Überfall von Putin auf die Ukraine und dem ersten 100-Milliarden-Paket der Bundesregierung kannte das Papier kein Halten mehr. Ergebnis: ein Kursplus von 600 Prozent bis vorgestern. Gestern gabs eine Korrektur.

Aber glaubt man Dörre, so ist das keinesfalls das Ende der Kursrakete, denn: „Daten sind so wichtig wie Munition“, lautet sein Credo. Bis 2030 soll der Umsatz verdoppelt werden, die Gewinnmarge wird wohl zweistellig bleiben und die Dividende wird tendenziell höher ausfallen, konnte man heraushören. Hensoldt hat jetzt rund 8.500 Mitarbeiter und will weitere 1.000 in 2025 einstellen. Jeden Tag gehen zwei bis drei Initiativbewerbungen in Taufkirchen bei München ein. Die größte Sorge von Dörre: dass sich die Politiker bei Anzeichen für einen umfassenden Frieden in der Ukraine wieder zurücklehnen und in den alten Trott verfallen.

Peter Köhler

Autor

Peter Köhler

Deutschland-Korrespondent

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