Käse-Krieg um US-Zölle
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Durch die Vereinheitlichung der Zölle auf 15 Prozent für alle Käsesorten entstehen für den italienischen Käseexport zusätzliche Kosten von rund 27 Millionen Euro jährlich, davon allein 25 Millionen für den Pecorino – jenen kräftigen Hartkäse, der für Klassiker der italienischen Gastronomie wie Carbonara oder Cacio e pepe unverzichtbar ist.
Welcher Zoll gilt?
Noch vor wenigen Monaten war Pecorino Romano zollfrei in den USA. Während Frischkäse wie Mozzarella mit zehn Prozent und gereifte Sorten wie Parmigiano Reggiano mit 15 Prozent besteuert wurden, durfte Pecorino zollfrei in die USA reisen. Seit August ist Schluss mit dem Käsebonus: Alle Sorten unterliegen nun einem 15-Prozent-Einheitszoll. Was für Parmigiano eine leichte Entlastung bringt, wird für den Pecorino zur finanziellen Käseschmelze. Besonders, weil ein Drittel seiner Jahresproduktion direkt in die USA exportiert wird – und das in einer Menge von rund 12.000 Tonnen jährlich, was ihn zum beliebtesten italienischen Käse auf dem US-Markt macht.
Doch nicht nur der neue Zollsatz selbst sorgt für Kopfschmerzen in Italien: Die ständigen Änderungen und Ankündigungen aus Washington haben die Käseexporte zwischen April und Juni um 18 Prozent einbrechen lassen, berichtet Massimo Forino, Direktor des Branchenverbands Assolatte. Und das in einem Markt, der jährlich Käse im Wert von 500 Millionen Euro in die USA liefert – dem wichtigsten Ziel außerhalb der EU. Die Angst der Produzenten: In amerikanischen Supermärkten könnten bald billigere Imitate den echten Pecorino verdrängen. In einer Branche, die 26,6 Milliarden Euro schwer ist und als Flaggschiff der italienischen Lebensmittelindustrie gilt, wäre das ein herber Schlag. —

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Korrespondentin Italien
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