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Zurück in die Zukunft: Humanoiden als Investment-Case

Über kurz oder lang kann es pro Mensch zwei Humanoiden geben. Macht Pi mal Daumen zwischen 20 und 30 Milliarden dieser mit KI-Systemen trainierten Roboter. Ein einfaches Investment ist über einen neu lancierten ETF möglich.

Veröffentlicht

23.10.2025

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© ifr.org
Die Entwicklung von Humanioden geht rasant voran. Zahlreiche Anwendungsbereiche in der Industrie bis hin zu Tätigkeiten im Alltag stehen im Fokus der Entwickler.

So einen hätte wohl jeder gern. So einen Humanoiden, der die Hecken schneidet, im Haushalt hilft oder in späteren Jahren (man wird ja nicht jünger) auch Pflegeleistungen übernehmen kann. Und ganz so unwahrscheinlich ist es gar nicht, dass diese Wünsche irgendwann in Erfüllung geht. Übrigens: Die Begriffserklärung von „humanoid“ liest sich amüsant. Darunter fällt alles, was einem Menschen ähnelt, aber keiner ist. Als Features müssen ein Kopf, ein Torso, zwei Arme, zwei Beine und ein aufrechter Gang vorhanden sein, um als Humanoid durchzugehen.

Figure 02, Atlas Optimus und Co.

Und solche Roboter sind bekannterweise schon in unterschiedlichen Bereichen aktiv. Zum Beispiel in der Autoindustrie, wir mir vor einiger Zeit Bernhard Ruttenstorfer, seines Zeichens Senior Fondsmanager Erste Asset Management, erklärt hat. „Autohersteller sind vorne dabei. Zum Beispiel Tesla, BYD, Toyota.“

Bei der Entwicklung spielt China ganz vorne mit. Bis 2027 sollen Humanoiden ein wichtiger Wirtschaftsfaktor werden. Unternehmen wie Unitree, Xiaomi und UBtech entwickeln fortschrittliche Modelle, die auf industrielle Anwendungen und zunehmend auch auf den Einsatz im Haushalt abzielen. Ein wichtiger US-Player ist etwa Agility Robotics, ein privat geführtes US-Unternehmen für humanoide Robotik und Technik. Boston Dynamics ebenso aus den USA hat den humanoiden Roboter Atlas entwickelt, der als einer der Pioniere der nächsten Robotergeneration gehandelt wird. Bei Figure AI, einem 2022 gegründeten KI-Robotik-Unternehmen, ist Figure 02 der Hoffnungsträger. Dass gerade dieser Humanoid Potenzial hat, zeigt sich an der namhaften Investorenschar - darunter Tech-Giganten wie NVIDIA, Microsoft oder auch Multi-Milliardär Jeff Bezos - die dem Startup viel Geld zur Verfügung gestellt haben.   

20 bis 30 Milliarden Humanoiden

Aber die Komplexität der Innovationen kann auch ihren Preis haben. So war bei Tesla noch für das laufende Jahr geplant, 5.000 humanoide Roboter namens Optimus zu erzeugen. Daraus wird vorerst nichts. Es gibt Probleme mit den Händen des Roboters, dem technisch anspruchsvollsten Teil des Designs. Fondsmanager Ruttenstorfer: "Tesla-Grüner Elon Musk ist davon überzeugt, dass das Marktpotenzial von Robotics noch viel größer sein wird als jenes von Autos und dass es über kurz oder lang pro Mensch zwei Humanoiden geben wird." Macht Pi mal Daumen zwischen 20 und 30 Milliarden dieser mit KI-Systemen trainierten Roboter. Und auch die Erschwinglichkeit kann sich verbessern. Ein solcher Roboter kostet dann vielleicht so um die 50.000 US-Dollar, also etwa so viel wie ein besseres Auto.    

An den benötigten KI-Modellen dürfte es aller Wahrscheinlichkeit nicht scheitern. Bernhard Ruttenstorfer meint dazu: „Die Modelle sind in fünf Jahren wahrscheinlich schon so groß, dass sie alle auf der Welt verfügbaren geschriebenen Daten als Trainingsgrundlage nutzen. Das ist eine Abbildung des Internets. Das Gros der jemals geschriebenen Texte wurde schon aufgesammelt. Es kommt immer weiter etwas dazu, aber nicht so viel wie in den vergangenen 50 Jahren.“

Lancierung eines einschlägigen ETF

Dass sich auch die ETF-Branche auf das Thema draufsetzen wird, war nur eine Frage der Zeit. In der Vorwoche war es dann so weit. An der Londoner Börse wurde der KraneShares Global Humanoid and Embodied Intelligence Index UCITS ETF (ISIN IE000O6Z73N7) eingeführt.

Robert Winter

Autor

Robert Winter

Finanzjournalist

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