Alternde Gesellschaft: Wachstumsmarkt Med-Tech?
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Ethel Caterham ist heute eine Sensation! Die Dame aus Großbritannien wird am 21. August 116 Jahre alt. Und ist somit vermutlich der älteste Mensch der Welt. Möglicherweise wird das in der gar nicht fernen Zukunft gar nicht mehr so sensationell sein – dem medizinischen Fortschritt sei Dank. Und der israelische Star-Philosoph Yuval Harari beschrieb schon in „Homo Deus“ die körperliche Unsterblichkeit künftiger Generationen.
Pharma oder Med-Tech?
Ein Trend, in den sich klarerweise investieren lässt. Das Thema Gesundheit macht im MSCI World Index derzeit 11 Prozent aus und ist nach IT und Finanz die drittgrößte Branche. Global wächst der Gesundheitssektor schneller als das BIP, sagt Christoph Gubler, der Senior Portfoliomanager und CEO von MIV Asset Management, vor einigen Tagen bei einem Wien-Besuch.
Doch Gesundheit ist nicht Gesundheit. Pharma ist mit mehr als 40 Prozent zwar die größte Teilbranche, doch speziell der Med-Tech-Sektor (der macht ein Viertel der Branche aus) war mit einem jährlichen Gewinnwachstum in der Branche von 10 Prozent über die vergangenen 26 Jahre ein klarer Outperformer. Im Vergleich dazu: Der MSCI World erzielte über diesen Zeitraum ein durchschnittliches Gewinnwachstum von rund 5 Prozent.

Klingt theoretisch gut – auf die vergangenen fünf Jahre performte dennoch der MSCI World – dank den Tech-Werten Microsoft, Nvidia und Co – besser.

Also, womöglich gute Einstiegskurse. Doch wie investiert man als Fondsmanager in Med-Tech? Da wird es schon etwas heikel. Gerade einmal hundert Titel stehen zur Auswahl, die für seinen MIV Global Medtech Fund investierbar sind, sagt Gubler. 38 Titel hält der Fonds. Die Branche besteht zu 50 Prozent aus US-Firmen und 80 Prozent notiert in US-Dollar, was 2025 auch nicht gerade ein Kurstreiber war.
Zukunftsmarkt China?
Was macht die guten Player in Med-Tech aus? Gubler meint, dass sie medizinischen Nutzen mit Kostenmanagement kombinieren, also dem Gesundheitssystem am Ende auch Kosten sparen helfen können. Edwards Lifescience, das minimalinvasiv zu implantierende Herzklappen herstellt, ist so ein Beispiel. Zwar kostet die neue Herzklappe in etwa das Fünffache, die Gesamtbehandlungskosten sinken aber, aufgrund des geringeren Aufwands bei der Operation.
Eine Zukunftshoffnung der Branche liegt definitiv in den Emerging Markets und speziell in China. Dort geben die Menschen etwa 5 Prozent des Einkommens für Gesundheit aus. Wenig, wie Gubler meint. In den USA war das in den 1960ern der Anteil, der mittlerweile mehr als verdoppelt wurde. Apropos China: Der 1933 verstorbene Kräutersammler Li Ching-Yuen soll dort angeblich 196 alt geworden sein. Auch wenn an dieser Erzählung Zweifel bestehen, ein gesunder Umgang mit der eigenen Gesundheit liegt dem Reich der Mitte eigentlich in der Kultur.

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