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AT&S – Die Aktie spielt Börsen Jo-Jo

Was der steirische Leiterplattenhersteller wirklich braucht, damit der Karren trotz Börsenturbulenzen wieder flott wird.

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06.08.2025

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A man in a suit and red tie speaks into microphones, set against a dark background.
© AT&S
AT&S-CEO Michael Mertin steht vor vielen Herausforderungen.

Michael (Mertin) hat erst seit etwas mehr als drei Monaten als CEO von AT&S die Fäden in der Hand. Und die erste Zeit seiner Tätigkeit hat sich der erfahrene Top-Manager wohl anders vorgestellt. Vorigen Freitag musste er Verluste für das erste Quartal reportieren, an der Börse brach der Aktienkurs zwischenzeitlich um 20 Prozent ein, um mit einem Minus von 15 Prozent in das Wochenende zu gehen. Seit Wochenanfang geht es dafür wieder steil nach oben. Da frage ich mich schon, was da los ist, so ein Börsen-Jo-Jo erlebt man ja nicht alle Tage. Die Antwort fällt recht banal aus: Am Freitag haben einige internationale Investoren kalte Füße bekommen, und rund eine Million AT&S-Aktien verkauft. Anfang der Woche wurde wieder in kleineren Dosen zugegriffen.

„Die AT&S-Produkte sind toll. Aber schon bei Mertins Amtsantritt war AT&S in einem schlechten Zustand. Es wurden viel zu hohe Kapitalkosten angesammelt. Dazu kommt, dass die Planungen bei der Hightech-Allianz zwischen AT&S und Intel im chinesischen Werk in Chongqing zu optimistisch waren“ erklärt mir ein Kenner der Szene.

Mehrere offene Flanken

Aber was muss passieren, damit das Tech-Unternehmen wieder in die Erfolgsspur kommt? Dazu hat der Insider klare Ideen: „Das Werk im malaysischen Kulim muss schnell Wachstum generieren. Kunden vertrauen nur, wenn finanzielle Stabilität gegeben ist. Sparprogramme bringen derzeit nur etwas, wenn man dadurch die bestehenden Möglichkeiten besser nutzt, um Wachstum zu verbreitern. Mitbewerber bleiben nicht stehen, sie preschen im selben Zeitraum vor. AT&S muss durch das Wachstum gleichzeitig auch die Verbesserung der finanziellen Bonität adressieren, um die Kunden zu besänftigen. Und man muss für Ruhe sorgen, der polarisierende Aufsichtsrat ist dabei nicht gerade hilfreich.“ Kurz gesagt: Es gibt viel zu tun. Aber der Turnaround kann gelingen.

© baha
Auf Wochensicht schaut der Kurschart der AT&S-Aktie wild aus. Aber: Seit Jahresanfang ist der Kurs trotz der aktuellen Turbulenzen um 66,4 Prozent gestiegen.
Börsianer Insider

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Börsianer Insider

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