Hintergrundfarbe
Farbe
Neutral
Grün

Energiewende oder Rüstung?

Rüstung steht immer mehr im Fokus. Die Energiewende verliert an Aufmerksamkeit – auch von Investorenseite. Die Beratungsfirma PWC hat jetzt fünf Schritte auf dem Weg zu mehr Energieunabhängigkeit und günstigeren Preisen ausgemacht.

Veröffentlicht

02.12.2025

Lesezeit

2 min
Teilen auf
Der Ausbau Erneuerbarer stockt. Ich, weil manche dieses Bild nicht romantisch, sondern als Schandfleck sehen. Ein klassischer Zielkonflikt.

Österreich und Europa sind Energieimportregionen – mehr als die Hälfte unseres Energiebedarfs kommt aus dem Ausland. Das macht die Energiewende nicht nur zur Klimafrage, sondern zur Frage der Versorgungssicherheit und Wettbewerbsfähigkeit. Wie der aktuelle PWC-Marktcheck Energiewende 2025 zeigt: Österreich verspielt wertvolle Zeit. Während europaweit und auch in Österreich die Investments in Rüstung steigen (siehe dazu den aktuellen Report von SIPRI) fehlen hierzulande 24,2 Milliarden Euro allein bis 2030 für den Netzausbau. Während die Technik verfügbar ist und die Bevölkerung mehrheitlich hinter erneuerbaren Energien steht, bremsen lange Verfahren und fehlende Planungssicherheit den Fortschritt. Die Folge: Wir bleiben abhängig von Öl und Gas – und damit verwundbar. Jetzt braucht es Tempo und klare Prioritäten.

Österreich deckt rund 53Prozent seines Energiebedarfs durch Importe, die EU sogar 58Prozent. Diese Abhängigkeit ist teuer und riskant. PWC hat fünf zentrale Hebel identifiziert, die den Umbau beschleunigen und sozial verträglich gestalten können.

Die fünf Schritte für die Energiewende

1. Zentrale Steuerung und klare Zuständigkeiten
Eine koordinierte Energieplanung mit einer zentralen Stelle verhindert Doppelgleisigkeiten und beschleunigt Entscheidungen.
Warum? Nur so können wir den Importanteil senken und heimische Erzeugung effizient integrieren.

2. Schnellere Verfahren und stabile Regeln
Fixe Fristen, „Fast Lanes“ und verlässliche Rahmenbedingungen schaffen Planungssicherheit und ziehen privates Kapital an.
Warum? Jede Verzögerung verlängert unsere Abhängigkeit von Öl und Gas.

3. Smarter Netzausbau
Physischer Ausbau plus digitale Lösungen (Smart Meter, Energy Data Space) machen das Netz effizienter und kostengünstiger.
Warum? Ohne leistungsfähige Netze bleibt der Ausbau erneuerbarer Energien Stückwerk.

4. Investitionsanreize für private Kapitalgeber
Steuerliche Vorteile, längere Abschreibungen und klare Geschäftsmodelle entlasten öffentliche Budgets.
Warum? Die Investitionslücke gefährdet die Energiewende und damit unsere Energieautonomie.

5. Gesellschaftliche Mobilisierung
Akzeptanz schaffen, Beteiligung ermöglichen und Fachkräfte sichern.
Warum? Die Energiewende ist ein Gemeinschaftsprojekt – ohne breite Unterstützung bleiben wir Importabhängig.

Daniel Nutz

Autor

Daniel Nutz

Chefredaktion

Teilen auf