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KTM-Rettung: Was will Bajaj?

Das Endspiel naht - Gezerre um den oberösterreichischen Motorradhersteller spitzt sich zu.

Veröffentlicht

20.05.2025

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KTM, 2004, produktion, assembly, line, assembly
© KTM
Es ist weiter unklar, wie es mit der KTM-Produktion im oberösterreichischen Mattighofen weitergeht.

Bis Ende der Woche geht der Krimi um KTM weiter. Die Zocker sind schon in ihrem Element – gestern Vormittag stieg der Aktienkurs der Pierer Mobility AG um rund 19 Prozent, im Tagesverlauf folgte ein Rückgang auf knapp 13 Prozent. Und auch heute legt der Kurs um 13 Prozent zu. Es ist fix: Miteigentümer Bajaj Auto International Holdings BV bringt einen Großteil der 600 Millionen Euro Verbindlichkeiten auf, die der Masseverwalter für die Gläubigerbedienung verlangt (wie ich hier lese). Jetzt fragst du dich sicher: Welchen Plan verfolgt die Bajaj International Holdings, die durch den jetzigen Deal das das Recht bekommt, bis Ende Mai 2026 den 50,1-Prozent-Anteil der Pierer Industrie AG an der Pierer Bajaj AG zu übernehmen. Damit könnte Bajaj künftig die Kontrolle über KTM erlangen.

Am Markt vorbei

Aber was muss passieren, damit KTM wieder in die Spur kommt? Man muss Antworten auf die Nachfrage am Zweiradmarkt finden. Dieser Markt sieht so aus: Honda ist Weltmarktführer und konnte im Vorjahr den Motorradabsatz um sechs Prozent auf 19,4 Millionen Stück steigern. Hero Motor brachte 5,9 Millionen Bikes unters Volk, bei Yamaha waren es 4,6 Millionen. Laut Unternehmensangaben lief auch das Geschäft bei Bajaj Auto mit Sitz in Pune, Maharashtra im Vorjahr mit 3,4 Millionen an Kunden ausgelieferte Motorräder rund. Im Vergleich dazu wurden bei KTM im Vorjahr mit 292.497 abgesetzten Bikes deutlich kleinere Brötchen gebacken. Und während andere wichtige Hersteller Zuwächse verzeichnen konnten, sind die Verkaufszahlen bei KTM gegenüber 2023 um rund 21 Prozent zurück gegangen.   

Rückzug aus Mattighofen?

Schon bisher wurden Einzylindermodelle von KTM und Husqvarna in den Bajaj-Werken in Indien produziert. Nachdem die Inder also wissen, wie man KTM-Motorräder herstellt, könnten sie durchaus auch den Plan hegen, die gesamte Produktion in das rund 150 Kilometer von der indischen Großstadt Mumbai liegende Pune zu verlagern. Es ist also nicht völlig auszuschließen, dass bei KTM in Mattighofen bald endgültig die Lichter ausgehen.   

© Baha
Die Aktie der Pierer Mobility AG liegt auf Jahressicht mit 51,7 Prozent im Minus.

*Artikel wurde am 22.05. aktualisiert.

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