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Testbild statt Talkshow-Stress: Als Fernsehen noch zuhören konnte

Marterbauer gegen Treichl: Wo einst Argumente wogen, fliegen heute Meinungen. Von Bankenabgabe über Pensionserhöhung bis zum Wirtschaftsstandort. Der Wandel der TV-Debatte vom Dialog zum Dauerduell – eine persönliche Rückschau.

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16.09.2025

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Ansicht des ORF Testbild
© Screenshot
Zuerst wurde stundenlang diskutiert, dann war in der Nacht Funkstille. Zeit zum Schlafen und um nachzudenken!

Kannst du dich erinnern, als man im Fernsehen noch rauchen durfte und man ein Thema noch richtig diskutiert hat – wie in der legendären Sendung Club 2? Da schaue ich mir Sonntag das relativ neue Format „Das Gespräch“ mit Ex-Banker Andreas (Treichl) und dem Finanzminister Markus (Marterbauer) und Vertretern der Gewerkschaftsjugend und der jungen Wirtschaft der im ORF an und sehne mich an diese Zeit zurück.

Was hat sich verändert? Heute ist alles zu einer Arena verkommen, da stehen sich Meinungen gegenüber, die offensichtlich in einem Schlagabtausch ausgetragen werden sollen. Die Ringrichterin macht die ORF-Journalistin Susanne (Schnabel), die gefühlt im Minutentakt neue Themen vorgibt – da ging es von Bankenabgabe über Pensionserhöhung quer durchs Gemüsebeet bis zum Wirtschaftsstandort. Das war gar nichts. Und es ärgert mich!

Hier kannst du reinschauen.

Ich sehne mich nach den TV-Formaten, die damals Foren und keine Arenen waren. Ziel: Argumente auszutauschen und im besten Falle seine eigene Meinung etwas nachzujustieren. Damals ging das oft bis in die Nacht rein – ein Vorteil: Es gab kein Vollprogramm, in der Nacht lief das „Testbild“ – da konnte man bedenkenlos die Sendezeit überziehen.

Börsianer Insider

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Börsianer Insider

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