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Börsianer Private Equity Lounge: Mid Market und DACH-Region im Blick

Private Equity ist en Vogue. Wie sich der Investmenttrend, der aus den USA und Großbritannien kommt, jetzt auch in der DACH-Region niederschlägt, war Diskussionsstoff bei der ersten Private Equity Lounge des Börsianer.

Veröffentlicht

11.09.2025

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2 min
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Die Diskutanten auf der Bühne
© Barbara Ster
Expertenrunde (Foto von links nach rechts): Joseph Pacher-Theinburg (Naxicap Partners) , Peter Köhler (Börsianer), Dörte Höppner (The Riverside Company), Andreas Holtschneider (PAI Partners), Jan-Daniel Neumann (BU - Beteiligungsgesellschaft) diskutierten bei der ersten Private Equity Lounge des Börsianer Chancen und Risiken der PE-Branche.

Wo sind im PE-Bereich die besten Chancen in der DACH-Region zu finden? Um diese und andere Fragen zu klären, veranstaltete Börsianer die erste Private Equity Lounge im Audi House of Progress in der Wiener Innenstadt. Mit Dörte Höppner (The Riverside Company), Andreas Holtschneider (PAI Partners), Jan-Daniel Neumann (BU - Beteiligungsgesellschaft) und Joseph Pacher-Theinburg (Naxicap Partners) konnten hochkarätige Persönlichkeiten als Diskutanten gewonnen werden.

Zur Vorgeschichte: Nach einer schwierigen Phase – man erinnere sich an den vom einstigen deutschen Vizekanzler Franz Müntefering im Jahr 2005 getätigten Heuschrecken-Sager (hier mehr lesen) – hat sich privates Beteiligungskapital als Finanzierungsform abseits von Bankfinanzierungen oder Börsengängen etabliert. „Der Konkurrenzdruck in der Szene hat geholfen“, meint etwa Riverside Company-Expertin Höppner. Doch jetzt geht es auch in der Private-Equity-Szene um eine Art Neuerfindung. PAI Partners Mid-Market Fund Spezialist Andreas Holtschneider: „Klar spürt die Private Equity Industrie den Zinsanstieg. Das Fundraising hat sich verändert. Ausschüttungen haben einen ähnlich hohen Stellenwert wie Renditen.“

In der Warteschleife

Eine Studie des Beraters EY legte unlängst offen, dass viele PE-Investments derzeit in einer Warteschleife stecken (mehr hier). Der Plan, nach einer Beteiligung an einem Unternehmen die Anteile mit den gewünschten Renditen zu veräußern, geht sich derzeit – zumindest im angestrebten Zeitrahmen – nicht aus. Holtschneider: „Fonds mit stabilen Renditen und guten Assets werden dennoch Exits schaffen.“

"Fonds mit stabilen Renditen und guten Assets werden Exits schaffen.“
Andreas Holtschneider
PAI Partners

BU-Gründer Jan-Daniel Neumann – BU ist mit 7 Milliarden Euro Investments im Mid Cap-Bereich einer der größten Player im DACH-Raum – machte die globale Perspektive auf: „Durch Trump wird Europa jetzt als stabiler Hafen gesehen. Investoren suchen jetzt spannende Unternehmen im Mid-Market-Segment.“ Nichtsdestotrotz stocken die Mittelzuflüsse. Neumann: „Im 20-Jahres-Vergleich ist Fundraising aktuell am schwierigsten.“

"Investoren suchen in Europa spannende Unternehmen im Mid-Market-Segment.“
Jan-Daniel Neumann
BU - Beteiligungsgesellschaft

Was den vermeintlichen Investment-Trend Defence anbelangt, gab sich das Podium zurückhaltend. Joseph Pacher-Theinburg von Naxicap Partners: „Neben ethischen Bedenken sehe ich auch die Problematik, dass die Rüstungsbranche sehr konzentriert ist. Defence ist auf Dauer für Private Equity nicht interessant. Das Gegenteil gilt für die Branchen Healthcare und Industrial Technology.“

Ein auserwähltes Publikum verfolgte die erste PE-Lounge in Wien.

In der Investmentstory beschrieb Julian Cassutti, CEO Steyr Motors AG, wie sein Unternehmen sowohl von einem Investor als auch vom Rüstungsboom gleichermaßen profitierte und dadurch Investitionen anziehen konnte. Geopolitik und die damit verbundene große Ungewissheit ist auch ein zentrales Thema, das die Branche noch beschäftigen wird – darin ist sich das Podium einig.

Retail als Chance

Und wo geht die Reise hin? Für BU-Experte Neumann können Privatanleger, die lange Zeit von Private Equity mehr oder weniger ausgeschlossen waren, eine entscheidende Rolle spielen: „Im Retail liegt das meiste Kapital.“ Über European Long Term Investment Funds, kurz ELTIFs (mehr hier lesen) wird seiner Meinung nach künftig mehr Kapital von Kleinanlegern in Private Equity fließen.

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