Zahltag: Rekordverdächtige Private Equity-Exits
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Die Exits von Private-Equity-Investitionen im europäischen Finanzdienstleistungssektor haben im bisherigen Jahresverlauf einen historischen Höchststand erreicht. Laut dem Researcher PitchBook wurden von Jahresbeginn bis 23. Oktober 77 Exits im Wert von 31,3 Milliarden Euro finalisiert. Damit ist der Sektor auf dem besten Weg, das bisher stärkste Jahr zu verzeichnen.
Investoren wollen Geld sehen
Nach mehreren Jahren längerer Haltedauern inmitten volatiler Märkte sind Private-Equity-Unternehmen nun bestrebt, Renditen zu realisieren und Kapital an ihre Kommanditisten zurückzuzahlen. Der Anstieg der Exit-Aktivitäten ist laut PitchBook hauptsächlich auf Liquiditätsbedarf zurückzuführen und weniger auf rein opportunistische Verkäufe. Der Hintergrund: Kommanditisten wollen Geld sehen, bevor sie sich bei neuen Fonds engagieren.
Der Boden dafür ist gut aufbereitet: Mit stabilen Erträgen, günstigen regulatorischen Rahmenbedingungen und Konsolidierungsmöglichkeiten ist der Finanzdienstleistungssektor zu einem beliebten Jagdrevier für strategische Käufer und Sekundär-Private-Equity-Fonds geworden. Neue EU-Vorschriften im Rahmen der CRR3, bekannt als „dänischer Kompromiss“, bedeuten, dass Banken beim Erwerb von Versicherern oder Vermögensverwaltern nicht mehr so viel Kapital vorhalten müssen, was zu mehr Transaktionen führt.
PE-Exits am europäischen Finanzdienstleistungsmarkt | ||
Jahr | Exit-Volumen in Mrd. Euro | Anzahl der Exits |
2020 | 12,1 | 74 |
2021 | 25,8 | 78 |
2022 | 21,3 | 89 |
2023 | 16,5 | 80 |
2024 | 29,7 | 92 |
2025 | 31,3 | 77 |
Angaben per 23. Oktober 2025; Quelle: PitchBook | ||
Die gestiegene Transaktionsbereitschaft - speziell in den Bereichen Fintech, Zahlungsverkehr und Versicherungsvertrieb - hat neue Ausstiegsmöglichkeiten eröffnet. Mit der Normalisierung der Bewertungen finden Verkäufer und Käufer nach Jahren unterschiedlicher Preisvorstellungen wieder eher zusammen.
Wenn das Tempo gehalten wird, könnte das Jahr 2025 rund 92 Exits und einen Gesamtwert von etwa 37 Milliarden Euro bringen, was den Finanzdienstleistungssektor zu einem der aktivsten und lukrativsten Bereiche für PE-Exits in Europa macht.
Autor
Finanzjournalist
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