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Voestalpine AG – so trotzt man dem Gegenwind

Die Linzer Stahlkocher schlagen sich trotz Konjunkturschwäche wacker. Der Konzern punktet bei den liquiden Mitteln und mit geschicktem Schuldenmanagement.

Veröffentlicht

06.08.2025

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Maschinenbau und Automotiv schwächeln, dafür ziehen bei der Voestalpine AG andere Bereiche gut an.

Es ist immer gut, viele Pfeile im Köcher zu haben. Das ist auch beim Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine AG nicht anders. Dass in den Bereichen Maschinenbau und Automotive Components die Bäume aktuell nicht in den Himmel wachsen, ist bekannt. Dafür treffen die Linzer Stahlkocher bei Bahninfrastruktur, Lagertechnik sowie Luftfahrt ins Schwarze. Auch bei in der Steel Division für internationale Pipeline-Projekte läuft es gut. Bleibt das Problem, dass unklar ist, wie es mit den US-Zöllen weitergeht. Bei diesem Thema kommt bei Herbert (Eibensteiner), CEO der Voestalpine AG, keine Freude auf. „Ich möchte dieses Thema nicht noch einmal bewerten. Aber mit dem Deal zwischen den USA und der EU kann ich nicht zufrieden sein.“ Dennoch ist die Milch noch nicht verschüttet. „Wir müssen noch auf klare Regularien warten“ gibt sich Herbert besonnen.

„Mit dem Deal zwischen den USA und der EU kann ich nicht zufrieden sein.“
Herbert Eibensteiner, CEO Voestalpine AG

Das Gezerre um die US-Zölle kann den Voest-CEO aber nicht davon abhalten, weitere Investitionen in den USA zu tätigen. „In den vergangenen fünf Jahren haben wir in den USA 350 Millionen Euro investiert. Aktuell betragen die Investitionen in den USA 70 Millionen Euro, lokale Kunden werden mit diesen Investitionen weiter begleitet.“

Cash Flow und Schulden im Griff

Bleibt die Tatsache, dass die aktuellen Zahlen für das erste Geschäftsquartal zwar auf den ersten Blick nicht brüllend ausgefallen sind. Und jetzt kommt das Aber: Der Cashflow konnte gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres verdoppelt werden, auch die Entwicklung des Free Cashflow verlief günstig. Und dass man auf Schuldenbremse gestiegen ist, macht sich auch bezahlt. Mitte des Vorjahres lag die Nettofinanzverschuldung noch bei 1,75 Milliarden Euro, bis Ende Juni 2025 folgte ein Rückgang auf 1,5 Milliarden Euro. Und die Gearing Ratio, also die Nettofinanzverschuldung im Verhältnis zum Eigenkapital, ging im Jahresvergleich von 23,2 auf 19,4 Prozent zurück.

Dieser Mix ist im Sinne der Börsianer. Das spiegelt sich an der Kursentwicklung der Aktie der Voestalpine AG nach Bekanntgabe der aktuellen Zahlen wider. Am Vormittag des 6. August legte der Aktienkurs um rund fünf Prozent zu. Seit Jahresanfang hat das Papier mit einem Plus von 35 Prozent den ATX um zehn Prozentpunkte übertroffen.

© baha
Seit Jahresbeginn zog der Aktienkurs der Voestalpine AG (weiße Linie) um 35 Prozent an, der Wiener Leitindex ATX (grün) legte im gleichen Zeitraum um 25 Prozent zu.
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