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Ranking: Die 50 besten Finanzanwälte Österreichs

Der Börsianer hat zum sechsten Mal die 50 besten Finanzanwälte Österreichs aus 81 Nominierten gesucht und gefunden. Den Platz an der Sonne holt sich ein in der Branche sehr geschätzter Seriensieger. Das Ranking erschien im Börsianer Magazin am 7. Juli 2025.

Veröffentlicht

15.07.2025

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3 min
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© Börsianer/KI optimiert
Markus Fellner, Friedrich Jergitsch und Florian Klimscha zieren das Podium des neuesten Börsianer Rankings.

Das Geschäft der Anwälte brummt. Neue Kanzleien sprießen in Österreich aus dem Boden, die von einem Prachtpalais ins nächste ziehen und Experten von der Konkurrenz abwerben. So geschehen bei der seit Jänner in Wien ansässigen Kanzlei Kinstellar, die Wolf Theiss einige Partner und Teams abspenstig machte. Auch den Schritt in die Selbstständigkeit wagen einige. Das große Geld ist auch allein zu machen. Neue von den Unternehmen kritisierte Regulierungen, schwierige Russlandgeschäfte und Fusionen versprechen den Anwälten ein Dauergeschäft. Österreichs Unternehmen können dabei in einem Pool aus zahlreichen, exzellenten Rechtsvertretern fischen. Wer sich besonders auszeichnet, hat der Börsianer zum sechsten Mal im goldenen Ranking „Die 50 besten Finanzanwälte Österreichs“ ermittelt, in dem sich 81 Nominierte aus den Bereichen Banking und Finance, Kapitalmarktrecht sowie Corporate M&A gegenseitig mit Punkten von eins bis zehn bewerten konnten. Der Börsianer hatte auf das Ergebnis keinen Einfluss.

Die Plätze 1 bis 20 im goldenen Ranking des Börsianer im Überblick.

Die Top-Platzierten

Fünfmal hat Friedrich Jergitsch (Platz 1 / 74,10 Punkte) in der Vergangenheit bereits gewonnen, auch beim sechsten Mal sonnt er sich weiter ganz oben auf dem Stockerl. 19-mal bekam er erneut die Höchstnote 10 von seinen Peers, ein starkes Zeichen, dass auch nach einem Kanzleiwechsel nach 20 Jahren – Jergitsch verließ Freshfields und startete im November 2023 bei Reidlinger Schatzmann Jergitsch – Persönlichkeit und Exzellenz punkten. Eine g’mahte Wiesn war es trotzdem nicht, denn im Vergleich zum letzten Mal, als 12 Punkte die ersten zwei trennten, hat Markus Fellner (73,42 Punkte) als Zweitplatzierter im goldenen Ranking den Abstand auf 0,68 Punkte verkürzen können – neunmal die Höchstnote half. Markus Fellner war zuletzt ordentlich gefragt. Mit seinen ebenfalls nominierten Partnern Paul Luiki (Platz 44 / 36,32 Punkte) und Florian Kranebitter (Platz 42 / 37,89 Punkte) hat er federführend die Banken im KTM-Sanierungsverfahren begleitet und beraten. Der Drittplatzierte Florian Klimscha (68,42 Punkte) von der Kanzlei Fresh­fields schafft es zum ersten Mal aufs Stockerl und verdrängt Andreas Zahradnik (63,50 Punkte) von Dorda doch recht deutlich auf Platz vier. Beide bekommen sechsmal die Höchstnote von ihrer Kollegenschaft, sieben 10er stauben Christoph Diregger (Platz 7 / 58,75 Punkte) von DSC und Claus Schneider (Platz 10 / 57,18 Punkte) von Wolf Theiss ab.

21 bis 40 im Überblick.

Aufsteiger, Absteiger, Neueinsteiger

Die stärkste Kanzlei im Ranking ist Schönherr, die mit Christoph Moser (Platz 5 / 60,81 Punkte), Christian Herbst (Platz 6 / 59,73 Punkte) und Martin Ebner (Platz 9 / 58,38 Punkte) gleich drei Anwälte unter den ersten zehn platzieren kann, Ursula Rath (Platz 11 / 56,76 Punkte) komplettiert das exzellente Ergebnis. Aufsteiger des Rankings ist Christoph Moser, der sich von Platz 24 auf Platz fünf verbessert und wie Ursula Rath vier 10er abstaubt, Christian Ebner bekommt sogar fünfmal die Höchstbewertung. Als Kanzlei stand Schönherr zuletzt etwa beratend der OMV AG in kartellrechtlichen Fragen bei der Fusion der OMV-Tochter Borealis mit der Adnoc-Tochter Borouge und Nova Chemicals (Seite 20) zur Seite. Stark verbessern konnte sich auch Albert Birkner (Platz 12 / 54,74 Punkte) von Cerha Hempel, der neun Plätze gutmachte. Weniger gut lief es diesmal im goldenen Ranking für Christian Temmel (Platz 21 / 48,95 Punkte) von DLA Piper, der sechs Plätze nach unten rutschte. Geschäftlich hat er im Mai 2025 die UBM Development AG bei der Platzierung der grünen Hybridanleihe beraten, bei der die Raiffeisen Bank International AG als durchführende Bank von Claus Schneider von Wolf Theiss begleitet wurde.

Noch ein großer Deal sorgte für Aufsehen am Kapitalmarkt: Die Agrana Beteiligungs AG, die von Schönherr beraten wurde, setzt ihrer Strategie „Next Level“ mit dem Kauf der Austria Juice ein neues Kapperl auf. Verkäufer war die Raiffeisen Ware Austria, die unter anderem von Christoph Nauer (Platz 27 / 43,85 Punkte) von BPV Hügel kräftig unterstützt wurde.

Unter den Neueinsteigern ist etwa der ehemalige Wolf-Theiss-Partner Horst Ebhardt (Platz 30 / 43,08 Punkte), der die Kanzlei Kinstellar in Wien aufbaut, sowie Wolfram Huber (Platz 39 / 40,00 Punkte), Teamleiter des Banking-&-Finance-Teams bei PHH Rechtsanwälte, der zuletzt die Kommunalkredit Austria AG bei einer Portfoliofinanzierung und deutsche institutionelle Finanzgläubiger im Insolvenzverfahren der Signa Prime beriet.

Last but not least! Platz 41 bis 50 auf einen Blick.

10er-Reigen

Die Anwälte sind sehr großzügig gegenüber ihren Peers und vergeben mit Freude die Höchstnote von zehn Punkten – ganz im Gegensatz zu anderen Branchen. Die Wertschätzung ist einfach höher. —

Ingrid Krawarik

Autor

Ingrid Krawarik

Chefredaktion

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