Börsianer Roadshow Versetzt Trump jetzt die Märkte?
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Die Wahl in den USA ist geschlagen, und die Märkte, zumindest die US-Indizes, nehmen den neuen Präsidenten Donald Trump mit einem Vorschuss an Vertrauen auf. Dass die Wahl für Europas Unternehmen kein Traum ist, unterstrichen die Veranlagungsexperten der 65. Börsianer Roadshow, erstmals übrigens im Boxwood Hotel in Wien.
Killt Trump die Erneuerbaren?
Manuel Schleifer, Senior Aktienmarktstratege der Raiffeisen Bank International, meint, dass Big-Tech in den USA unter Trump florieren könnte (wenig Regulierung). Für die Weltwirtschaft sieht er aber mittelfristig die Gefahr, dass der neue Präsident (Stichwort Zölle) zu einer Hypothek für die globale Wirtschaft wird. Doch das Podium meinte auch, dass die Wirkung eines US-Präsidenten auf die Wirtschaft und Börsen gerne mal überschätzt wird. Keine guten Nachrichten sind die Wahlen, in denen wohl auch beide Kammern des Kongresses an die Republikaner gehen, zwar für den Cleantech-Sektor, weil Trump ankündigte, Förderungen zurückzufahren. Bei dem Thema waren Clemens Klein, der den WWF Stock Environment der Erste Asset Management managt, und Sven Lehmann, der CFO der Fondsboutique Green Benefit AG, bei der Roadshow auf Beschwichtigung aus. Die Energiewende hin zu Erneuerbaren sei nicht aufzuhalten, auch weil es ökonomisch die einzig sinnvolle Methode ist. In Texas entstehe derzeit so viel Kapazität für Solarenergie wie nirgends sonst: Trump werde dies in einem republikanisch dominierten Bundesstaat nicht abdrehen können. An den Weg zu einem 1,5-Grad-Klimaziel glaubt übrigens auch Mario Schmidt von Swisscanto Asset Management nach wie vor.
Agrana: Es wird zunächst schlimmer
Einen langen Weg hat auch der neue CEO der Agrana Beteiligungs AG, Stephan Büttner, vor sich. Er musste erst vor wenigen Wochen recht trübe Geschäftszahlen präsentieren. Bei der Roadshow sprach er auch ganz offen. Es werde eben immer noch etwas schlechter, bevor es dann besser wird, sagte er, „aber so ist das in einem Changeprozess.“ Mit Walter Oblin von der Österreichischen Post AG war ein zweiter neuer CEO eines ATX-Unternehmens zu Gast. Er präsentierte zuletzt gute Zahlen, die Bank99 soll 2025 den Break-even erreichen, und die Dividende passt auch: Die Dividendenrendite liegt bei ca. 6 Prozent. Doch auch hier könnte der Kurs etwas Aufschwung vertragen.
Im Anschluss an die Interviews wurde – wie immer – auch richtig viel geplauscht und genetzwerkt. Hier die besten Fotos.

























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