Hintergrundfarbe
Farbe
Neutral
Salon

Börsianer Salon: Sind wir bei der betrieblichen Vorsorge noch auf Kurs?

Was muss sich im Denken ändern, damit betriebliche Vorsorge als Chance begriffen wird, wurde beim Börsianer Salon mit vielen Wortmeldungen diskutiert.

Veröffentlicht

03.12.2025

Lesezeit

2 min
Teilen auf
© Börsianer/Barbara Ster
Im Publikum, hier Andrea Pelinka-Kinz (Raiffeisen Bausparkasse), gab es zahlreiche Fragen ans Podium.

Gestern wurde beim Börsianer Salon in "Das Mezzanin" in Wien über das Thema "Wie bringen wir die Betriebliche Altersvorsorge auf Kurs?" mit einem hochkarätigen Podium diskutiert. Nur 25 Prozent der Erwerbstätigen in Österreich kommen in den Genuss dieser Zusatzpension, die Bundesregierung hat sich im Regierungsprogramm deshalb auf die Fahnen geschrieben, hier zeitnah für mehr Gerechtigkeit zu sorgen und die betriebliche Vorsorge zu stärken. Bis jetzt ist leider wie so oft nichts passiert.

© Börsianer/Barbara Ster
Christoph Pramhofer (Neos) hat seine gute Laune trotz zäher Verhandlungen beim Thema Betriebliche Altersvorsorge noch nicht verloren. Er kann sich vorstellen, die Vorsorgekasse mit der betrieblichen Pensionskasse zusammenzulegen. "Dann hätten wir eine kapitalgedeckte zweite Säule."

"Es ist leider nicht so einfach, aber wir arbeiten dran und ich bin immer noch zuversichtlich, dass wir das hinbekommen", sagte Christoph Pramhofer, Neos-Abgeordneter für Kapitalmarkt. Michaela Plank, Geschäftsführerin von Mercer Österreich betonte, dass es für eine Ausweitung der betrieblichen Vorsorge steuerliche Anreize brauchen wird, etwa, dass man vom Brutto direkt in die Pension einzahlen kann. "Jeder kann auf sein Pensionskonto transparent schauen. Da wird einem schnell klar, dass sich die staatliche Pension ohne zusätzliche Vorsorge nicht ausgehen wird", erklärte Plank.

© Börsianer/Barbara Ster
"Man sollte Bescheid wissen, wieviel Pension man bekommt. Viele wissen das nicht, aber die Infos dafür sind für alle zugänglich. Am besten schauen Sie gleich morgen auf Ihr Pensionskonto", betonte Michaela Plank (Mercer Austria). "Dann werden Sie wissen, dass Sie eine betriebliche Altersvorsorge brauchen, sonst geht sich das Leben in der Pension nicht aus."

Dem stimmte OeKB-Vorständin Angelika Sommer-Hemetsberger zu und betonte, dass man das Bewusstsein und Interesse schaffen muss, dass sich die Menschen verstärkt selbst informieren

© Börsianer/Barbara Ster
"Wir müssen das Rad nicht neu erfinden, es gibt exzellente Modelle in anderen europäischen Ländern", meinte Angelika Sommer-Hemetsberger (OeKB)

Horst Maier, er leitet bei der BKS Bank die Abteilung Vorsorgen und Veranlagung, fehlt es in Unternehmen an Aufklärung über die Möglichkeiten einer betrieblichen Vorsorge und über zusätzliche Anreize. "Das hat natürlich mit Employer Branding zu tun. Hier sind die IR-Abteilungen noch viel stärker gefordert." Auch spannend: Maier erzählte, dass ab nächstem Jahr jeder in Slowenien ein Geldanlagekonto eröffnen kann, bei dem die erzielten Gewinne erst bei Auszahlung und nicht bei Entstehung des Gewinns besteuert werden.

© Börsianer/Barbara Ster
"Die Financial Education in Betrieben muss verbessert werden. HR-Abteilungen haben da eine wichtige Aufgabe", sagt Horst Maier (BKS Bank AG).

Das Publikum war umtriebig und grillte das Podium mit vielen Fragen und Wortmeldungen. Hier sind die besten Fotos des 34. Börsianer Salons auf einen Blick:

Börsianer Redaktion

Autor

Börsianer Redaktion

Die Börsianer Redaktion sammelt die News vom Kapitalmarkt für dich.

Teilen auf