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Börsianer Salon: Wettbewerb um die besten KI-Köpfe

Der Börsianer Salon wartete einmal mehr mit einer spannenden Diskussion auf: Wer die Vorteile von Künstlicher Intelligenz für sein Unternehmen nutzen will, muss einen kulturellen Wandel durchlaufen. Aufsichtsrat und Vorstandsgremium sind hier gefordert, die Marschrichtung vorzugeben. Ansonsten droht der Verlust der Wettbewerbsfähigkeit.

Veröffentlicht

03.12.2024

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4 min
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Salon KI Wettbewerb
© Börsianer/Stefan Burghart

Beim 30. Börsianer Salon und zugleich letzten im Jahr 2024 widmete sich das hochkarätige Podium gestern im Boxwood dem Thema "Wettbewerb um digitales Know-how im Aufsichtsrat". Und ich sage dir, da haben die Aufsichtsgremien in Sachen Künstlicher Intelligenz (KI) noch ordentlich zu tun. Viele Unternehmen stehen erst am Anfang ihrer KI-Reise, einige haben noch gar nicht, etwa aus Furcht vor Arbeitsplatzverlust, damit begonnen.

"KI wird, ähnlich wie die Erfindung des Internet, eine massive Veränderung in der Art wie wir leben, wie wir arbeiten und wie die Gesellschaft funktionieren wird, verursachen. Fehlendes Wissen führt zu falschen Einschätzung von Business Opportunities, Unterschätzung der Kosten und zu einem fehlende Verständnis für Skill needs",

sagte Annette Trawnicek, die bei Hewlett Packard Enterprise für die Vertriebspartner in Zentral- und Osteuropa verantwortlich zeichnet. Wichtig: KI-Themen würden oft in der IT-Abteilung landen, sollten aber beim CEO oder Aufsichtsrat verankert sein. Spannend auch, was Ulrike Huemer, Magistratsdirektorin von Linz über die digitale und KI-Transformation in der Verwaltung erzählte:

"Wir haben bei uns eine Gruppe, die viel ausprobieren darf, verschiedene KI-Angebote testet und uns dadurch weiterbringt. Jedes Aufsichtsratsgremium sollte zumindest eine „Betroffenheitsprüfung“ durchführen und zwei relevante Fragen stellen: Welche Rolle könnte KI für das Geschäftsmodell des Unternehmens spielen, also könnte KI disruptiv beeinflussen? und, bietet KI unserem Unternehmen die Möglichkeit, neue und profitable Geschäftsmodelle zu entwickeln.“

Auf jeden Fall sollten Unternehmen früher denn später damit beginnen, sagte auch Alexendra Wittmann, Finanzvorständin der EVN AG:

"Nur nicht warten, bis alle Daten in Ordnung sind, das verhindert wichtige Schritte. Wir alle brauchen darin mehr Expertise und vor allem auch Erfahrung im Umgang. Die Problematik: Ist es eine KI, die nur inhouse verwendet werden darf, lernt sie nicht von anderen oder setzt auf einen bestimmten Status auf. Ist es eine „offene“ KI, teilt man – gewollt oder nicht – Firmeninterna."

Agnes Schaumann, Managin Partnerin bei Schaumann&Partners, sagte, dass Europa bei der gesamten Thematik sehr weit hinter anderen Ländern etwa in Asien sei und dass bei den letzten Aufsichtsratsbesetzungen KI-Know how keine Rolle gespielt habe:

"Wir brauchen mehr visionäre Menschen, die keine Berührungsängste haben. Kinder probieren da derzeit mehr aus als Erwachsene."

Mitgenommen habe ich außerdem:

  • Das Thema KI und Sicherheit muss mehr Aufmerksamkeit bekommen

  • Aufsichtsräte müssen sich in Sachen KI weiterbilden und strategischer Sparringpartner für die ebenfalls wissenden Vorstände werden

  • Alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gehören in puncto KI geschult - der EU-KI Act verlangt das auch

  • es geht um ein bewusstes Beschäftigen mit den Möglichkeiten von KI - egal ob man diese dann nutzt oder nicht

  • Experten auf dem Gebiet sind noch rar, jedoch wird sich das schnell ändern -> Fokusinteresse junger Studierender auf Data Scientists, Prompter und Data Manager

Hier habe ich dir noch die besten Fotos des Börsianer Salons zusammengestellt. Was für eine schwungvolle und großartige Runde!

Börsianer Salon Podium und Publikum
© Börsianer/Stefan Burghart
Finanzvorständin Alexandra Wittmann (EVN AG), Aufsichtsrätin Maria Patek (EVN AG) und Selina Schweiger (Oekostrom AG) hatten einen sichtlich fröhlichen Morgen.
Börsianer Salon Boxwood KI
© Stefan Burghart
Ingrid Krawarik (Börsianer) mit Agnes Schaumann (Schaumann&Partners) und Maria Maager (ISTA) ins Gespräch vertieft.
Börsianer Salon Boxwood KI
© Stefan Burghart
So lob ich mir das: exzellente Stimmung von Beginn bis Ende.
Natürlich gab es auch wieder den Pokal für die beste Salonteilnehmerin des Jahres: Risikovorständin Ilinka Kajgana (Erste Bank Österreich) nahm den Pokal von Ingrid Krawarik (Börsianer) für Alexandra Habeler-Drabek (Erste Group Bank AG) entgegen.
Börsianer Salon Boxwood KI
© Stefan Burghart
Und dann ging es richtig los: Wer hat schon eine Betroffenheitsanalyse für sein Unternehmen in Sachen Künstlicher Intelligenz (KI) gemacht. Also wirklich ernsthaft?
Börsianer Salon Boxwood KI
© Stefan Burghart
"Je stärker KI das Geschäftsmodell beeinflusst, desto eher sollte das Thema beim CEO verankert sein", sagte Ulrike Huemer, die die digitale Transformation in der Magistratsdirektion Linz vorantreibt und im Aufsichtsrat der Staatsdruckerei mitwirkt.
Börsianer Salon Boxwood KI
© Stefan Burghart
"Es geht um ein bewusstes Beschäftigen mit den Möglichkeiten von KI", sagt Annette Trawnicek (Hewlett Packard Enterprise). Early Adopters hätten massive Wettbewerbsvorteile.
Börsianer Salon Boxwood KI
© Stefan Burghart
Beatrice Schobesberger berichtete von ihrer Aufsichtstätigkeit für die Schönbrunn Group und dass ein Einsatz von KI zur Betreuung der Gäste überlegt wird.
Börsianer Salon Boxwood KI
© Stefan Burghart
Alexandra Wittmann (EVN AG) lebt das Thema KI und Digitalisierung in ihrem Unternehmen. "Im Energiebereich kann es schnell gehen, dass man ins Hintertreffen gerät. Digitalisierung ist notwendig, um Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten."
Börsianer Salon Boxwood KI
© Stefan Burghart
"Wir bauchen visionäre Menschen, die keine Berührungsängste mit KI haben. Kinder probieren viel mehr aus als Erwachsene", sagt Agnes Schaumann.
Börsianer Salon Boxwood KI
© Stefan Burghart
Das Publikum war begeistert und stellte noch viele Fragen. So lobe ich mir das.
Börsianer Salon Boxwood KI
© Börsianer/Stefan Burghart
Börsianer-Geschäftsführerin Valentina Stark meinte, dass für sie Use Cases hilfreich sind, da so viele KI-Angebote auf dem Markt sind und man gar nicht weiß, wo man anfangen soll.
Börsianer Salon Boxwood KI
© Stefan Burghart
Auch nach Ende der Diskussion gab es noch viel Zeit für weitere wichtige Gespräche zwischen den Salonteilnehmerinnen. Hier siehst du Elis Karner (Cira).
Börsianer Salon Boxwood KI
© Stefan Burghart
Hier habe ich noch einmal das hochkarätige Podium für dich, was für großartige Frauen! Du siehst Ulrike Huemer, Ingrid Krawarik, Valentina Stark, Agnes Schaumann, Annette Trawnicek und Alexandra Wittmann.
Börsianer Insider

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Börsianer Insider

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