Börsianer Watchlist: Gewinner und Termine
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Manche Ereignisse lassen die Börsen kalt, weil alle damit rechnen – so geschehen bei der EZB-Zinssenkung (der Einlagenzins liegt nun bei 2 Prozent). Wenn die Kerninflation weiter sinkt, halten Analysten zumindest einen weiteren 25er-Schritt auf 1,75 Prozent nach dem Sommer für durchaus wahrscheinlich. Gespannt bin ich, wie weit sich Jerome Powell noch gegen die vom US-Präsidenten geforderten Zinssenkungen wehren wird. Der aktuelle Unterschied liegt bei etwa 2,25 bis 2,5 Prozentpunkten.
Hierzulande durften sich die Aktionäre der AT&S AG zuletzt freuen – nicht nur über die Eröffnung des Werks in Leoben, sondern auch über eine gute Performance seit Jahresanfang. Dass der Gewinn nach einem Kurssprung am Donnerstag (nach Präsentation der Quartalsergebnisse) am Freitag schon wieder dahin war, dürfte langfristige Anleger aber auch nicht schockieren. Da heißt es sowieso: abwarten! Siehe Chart:

Nur elf der 39 Werte im ATX Prime Index notieren seit Jahresbeginn im Minus – und von Rezessionssorgen ist an den Kurszetteln der österreichischen Unternehmen derzeit wenig zu spüren. Ganz im Gegenteil: Einige Titel haben eine beeindruckende Rally hingelegt.
An der Spitze der Kursgewinner steht derzeit die Strabag SE mit einem atemberaubenden Plus von über 100 Prozent seit Jahresanfang. Gleich dahinter die Frequentis AG, die sich um 77 Prozent steigern konnte, und die Polytec Holding AG mit 74 Prozent Kursplus. Die Palfinger AG hat sich ebenfalls stark entwickelt und notiert aktuell bei 32,60 Euro. Bei Kursen jenseits der 35 Euro steht laut Palfinger-Finanzvorstand Felix (Strohbichler) ein Verkauf eigener Aktien ins Auge, um den Streubesitz zu erhöhen.

Doch es gibt auch Verlierer: Die rote Laterne hütet momentan die RHI Magnesita mit einem Minus von rund 13 Prozent, dicht gefolgt von der Lenzing AG, die seit Jahresbeginn etwa zehn Prozent verloren hat. Dennoch zeigt sich der Markt insgesamt erstaunlich widerstandsfähig.
Zwei spannende Termine
Am 11. Juni 2025 hält die Marinomed Biotech AG ihre Hauptversammlung ab. Nach schwierigen Jahren hat das Biotech-Unternehmen vor Kurzem sein Fortbestehen gesichert – ein Befreiungsschlag, der dem Kurs gutgetan hat. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie der Marinomed Biotech AG immerhin 26 Prozent im Plus. Doch der Blick auf die letzten drei Jahre zeigt noch immer ein Minus von 75 Prozent. Hier bleibt abzuwarten, ob das Management neue Impulse setzen kann, um nachhaltig Vertrauen zurückzugewinnen.
Am Tag darauf, am 12. Juni, legt die Do&Co AG ihr Jahresergebnis für 2024/25 vor. Nach einem leichten Rückgang von 4,67 Prozent seit Jänner ist die Performance über drei und fünf Jahre weiterhin beeindruckend: plus 95 Prozent bzw. 227 Prozent. Viele Anleger haben zuletzt Gewinne mitgenommen. Nun stellt sich die Frage, womit Attila Dogudan diesmal überraschen kann. Wachstum in neuen Märkten? Große Airline-Deals? Oder gar eine Dividendenüberraschung? Ich bleibe für dich am Ball.

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