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ESG-Vergleich: Austro-Unternehmen sind Weltklasse

Österreichische Konzerne machen laut Raiffeisen Research bezüglich Nachhaltigkeit auch im internationalen Vergleich eine gute Figur.

Veröffentlicht

20.01.2025

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Wenn es um Nachhaltigkeit geht, sind österreichische Unternehmen vorne dabei. Auf einer Skala von 0 bis 100 erzielen die 28 Austro-Konzerne, die von Raiffeisen Research bezüglich Nachhaltigkeit auf den Prüfstand gestellt wurden, einen durchschnittlichen Medianwert von 54 Punkten. Mit dieser Einstufung befinden sich die Unternehmen im Kreis der Top 10 bis 20 Prozent der Welt. Zum Vergleich: Der globale Median in dem von den Raiffeisen-Researchern abgedeckten Universum von etwa 12.000 bewerteten Unternehmen liegt bei 44, der höchste Wert bei 72 Punkten.

Post vor Zumtobel und Verbund

Aber welche Konzerne tragen einen wichtigen Teil zum grünen Wandel bei? An vorderster Front und als bester ATX-Konzern agiert die Österreichische Post (65 Punkte im ESG-Gesamtscore). Dem Unternehmen gelingt es, durch die sukzessive Umstellung auf Elektrofahrzeuge CO2-Emsissionen zu reduzieren. Darüber hinaus wird das ESG-Reporting als erstklassig eingestuft. Auf Platz zwei folgt der Beleuchtungshersteller Zumtobel AG (58 Punkte), der mit dem Leuchtenwerk in Dornbirn einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der CO₂-Emissionen geleistet hat.

Auch der Verbund AG (57 Punkte) und EVN AG (54 Punkte) liegen gut im Rennen. Beide Unternehmen haben geplant, ihr Portfolio an erneuerbarer Stromerzeugung deutlich auszubauen und damit die wesentliche Infrastruktur für die Dekarbonisierung österreichischer Industrieunternehmen zu bieten.

Unter Industrieunternehmen sticht etwa Andritz AG (54 Punkte) mit Technologien zur CO 2-Abscheidung, für die Produktion von grünem Wasserstoff oder Batterien für die E-Mobilität hervor. Der Aerospace-Spezialist FACC AG (51 Punkte) wiederum leistet mit Leichtbauprodukten einen Beitrag zur Dekarbonisierung der Flugindustrie. Kapsch TrafficCom AG (52 Punkte) trägt mit einem Portfolio an Verkehrsmanagementsystemen zur Reduktion der CO2-Emissionen im Straßenverkehr bei. Mayr-Melnhof Karton AG (51 Punkte) ist mit seiner überwiegenden Produktion aus Sekundärrohstoffen punkto Kreislaufwirtschaft gut unterwegs, während RHI Magnesita (48 Punkte) mit Feuerfestprodukten für Elektrolichtbogenöfen die Produktion von grünem Stahl unterstützt. Das ist übrigens auch ein Ziel der voestalpine (53 Punkte).

Flaggschiff-Projekt der Voestalpine

Auch an der Dekarbonisierung der eigenen Produktion arbeiten österreichische Unternehmen mit Nachdruck. So setzt die Voestalpine AG, der größte CO2-Emittent Österreichs mit einem Anteil von 15 Prozent an den jährlichen Emissionen, derzeit das Flaggschiff-Projekt namens "greentec Steel" um. Damit sollen ab 2027 rund 5 Prozent der jährlichen Emissionen Österreichs eingespart werden, bis 2050 soll die Stahlproduktion überhaupt CO2-neutral sein. Viele weitere Unternehmen etwa aus dem Bau- oder Immobilienbereich – Raiffeisen Research nennt dabei Wienerberger AG, Porr AG, CA Immo AGoder auch Zumtobel AG - leisten ebenfalls wesentliche Beiträge zu einer grüneren Zukunft.

Bewertung ESG
© Raiffeisen Research
Robert Winter

Autor

Robert Winter

Finanzjournalist

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