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FMA-Vorstand: "Sind sofort für Vereinfachung der Regulierungen"

Mehr als 15 Jahre nach der Finanzkrise sei eine Zwischenbilanz der Regulierungen sinnvoll, sagt FMA-Vorstand Helmut Ettl. Die KIM-Regeln der Immobilienkreditvergabe bleiben als Empfehlung erhalten.

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08.05.2025

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FMA-Vorstand
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Hier siehst du Helmut Ettl, der seit 2008(!) Vorstand der Finanzmarktaufsicht ist und schon viel gesehen hat.

Dass mich FMA-Vorstand Helmut (Ettl) noch überraschen kann, hätte ich nicht gedacht, aber heute meinte er bei der Präsentation des 2024er-Jahresberichts der Finanzmarktaufsicht (FMA) auf zu viel Regulierung und Bürokratie in Österreich angesprochen:

"Natürlich sind wir als Aufsicht für eine Vereinfachung der Regulierungen. Nach mehr als 15 Jahren seit der Finanzkrise ist es auch notwendig zu schauen, was sich bewährt hat, was geeignet ist und was sich überholt hat. Nur deregulieren werden wir nicht, dafür ist nicht die richtige Zeit."

Helmut hat mir auch gesagt, dass bei Gesprächen mit Branchenvertretern das Thema der Überregulierung laufend auf der Agenda ist,

"wenn wir dann aber konkrete Vorschläge hören wollen, wird die Luft sehr dünn".

Also das ist jetzt wirklich eine Aufforderung, Helmut das nächste Mal konkrete Vorschläge zu überbringen. Nur Mut!

KIM und Geldwäsche

Was ich heute für dich mitgenommen habe:

  • die KIM-Verordnung, die die Vergabe von Immobilienkrediten regelt läuft, zwar aus, die Kriterien bleiben aber als Empfehlung für die Kreditinstitute erhalten. Geprüft wird also weiterhin, "hohe Ausfälle kann sich der Bankensektor nicht leisten". Für Immobilienkredite muss die Bank nur einen Bruchteil an Risikokapital hinterlegen.

  • bei 44 Banken (vor allem kleinere Regionalbanken) in Österreich liegt die Rate der notleidenden Kredite bei mehr als 5 Prozent.

  • "Wir sind in Europa die strengsten bei der Regulierung von Kryptowerten", sagt FMA-Vorstand Eduard (Müller). Innovation werde unterstützt, es brauche aber hohe Anforderungen und Standards, weil "wir wollen keine Glücksritter", sagt Eduard.

  • Die FMA beaufsichtigt ein verwaltetes Vermögen von 1.408,7 Milliarden Euro in 877 Instituten.

  • Die FMA setzte im Vorjahr 201 Vorortmaßnahmen, 40 davon betrafen Geldwäsche-Präventionsprüfungen (klick hier).

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Börsianer Insider

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