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IHS-Boss Bonin: „Für die Stärkung der 2. Säule sind wir zu spät dran“

Der Leiter des österreichischen Instituts für Höhere Studien IHS hält eine Stärkung der betrieblichen Altersvorsorge nicht für zielführend.

Veröffentlicht

30.10.2025

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© matphoto
Holger Bonin, Leiter des IHS, meint, dass die Stärkung des österreichischen Pensionssystems nicht über den Ausbau der betriebliche Altersvorsorge gelingt.

Bei der Zukunft der Pensionen scheiden sich die Geister. Fakt ist, dass Experten das heimische Pensionssystem als reformbedürftig einstufen. Wie ich dir berichtet habe, belegt Österreich im Mercer CFA Institute Global Pension Index 2025 nur Rang 42 unter 52 beobachteten Staaten. Und auch bei der betrieblichen Altersvorsorge ist der Aufholbedarf groß.

Die Niederlande kommen im Mercer-Ranking der Altersversorgungssysteme am besten weg. Das ist auch dem Umstand geschuldet, dass die betriebliche Altersvorsorge im Land der Tulpen im Vergleich zu jenem aller anderen EWR-Staaten top ist. Sollte man sich angesichts dieser Ergebnisse nicht Holland als Beispiel nehmen? Wäre es nicht sinnvoll, die betriebliche Altersvorsorge zu pushen? Dem kann Holger (Bonin), Leiter des österreichischen Instituts für Höhere Studien (IHS), nur wenig abgewinnen. Er sagt: „Für die Stärkung der zweiten Säule ist man zu spät dran. Es braucht lange Zeit, bis das System greift.“

Warum eigentlich nicht?

Ich bin mir da nicht ganz sicher. Es ist doch nie zu spät, an mehreren Schrauben wie etwa dem Ausbau der Rente vom Chef zu drehen. Und es gibt natürlich auch zusätzliche Maßnahmen, die Sinn ergeben. Das kann etwa eine Erhöhung des Antrittsalters oder moderate Anpassungen bei der Pensionshöhe betreffen. Aber gerade beim Anheben des Antrittsalters gibt es natürliche Grenzen. Holger untermauert das mit einem praktischen Beispiel: „In manchen Berufen ist das einfach nicht möglich. In Deutschland sind von 100 Dachdeckern im Alter von 50 Jahren nur noch 10 beruflich aktiv.“

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