Gastkommentar

Die richtige Reaktion auf die hohen Wellen an den Börsen

Die anfängliche Finanzmarkteuphorie über den neuen, alten US-Präsidenten hat sich gelegt. Zölle und eine mögliche wirtschaftliche Abschottung der USA belasten die Finanzmärkte.

Veröffentlicht

14.03.2025

Lesezeit

2 min
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Welle Börse
© KI generiert/ Chat GPT

Risiken:

  • An den Börsen ist auch ein längerer Bärenmarkt nicht auszuschließen.

  • Aktien aus dem Segment der Künstlichen Intelligenz sollten nicht zu hoch gewichtet sein. Ist doch angesichts eines möglichen Paradigmenwechsels Vorsicht geboten.

Chancen:

  • An den Finanzmärkten stellen sich immer wieder disruptive Entwicklungen ein. Gleich die Flinte ins Korn zu werfen und querbeet Aktien zu verkaufen, ist für längerfristig orientierte Investoren trotzdem keine gute Idee.

  • Das in Deutschland geplante Investitionspaket, das ein Volumen von 500 Milliarden Euro haben soll, kann positive Impulse bringen.

Die aktuelle Dynamik zeigt, wie schnell die Stimmung drehen kann. Von Mitte Dezember des Vorjahres bis Mitte Februar des laufenden Jahres kannten die Aktienmärkte wieder einmal nur eine Richtung: nach oben. Nun folgt die Ernüchterung. Die Annahme, dass die neue US-Regierung für Stabilität sorgen würde, wich der Realität – und mit ihr kamen Kursrückgänge.

Märkte sind volatil, das lässt sich nicht ändern. Entscheidend ist, wie man darauf vorbereitet ist. Angesichts der mittelfristig guten Börsenentwicklungen war man bereits im Herbst des Vorjahres gut beraten, die Anlagestrategie kritisch zu überprüfen und sich für Veränderungen zu wappnen. Das wurde bei Gutmann im Oktober des Vorjahres getan, indem der Aktienanteil reduziert wurde. Das war aus aktueller Sicht die richtige Entscheidung.

Investiert bleiben

Wie tief die aktuelle Korrektur reicht, ist nicht vorhersehbar. Auch ein längerer Bärenmarkt lässt sich nicht ausschließen. Besonders betroffen wären in einem solchen Szenario voraussichtlich große Technologiewerte, deren Kurse in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich stark gestiegen sind. Generell gilt: Wer bei seiner Geldanlage Klumpenrisiken vermeidet, kommt in der Regel besser über die Runden. Entscheidend ist, investiert zu bleiben. Wer sich von kurzfristigen Marktturbulenzen verunsichern lässt, verbaut sich langfristige Chancen.

Robert Karas

Autor

Robert Karas

ist Chief Investment Officer der Bank Gutmann.

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