OMV-Aktie: Was bleibt nach der Tochter-Fusion?

Ich bin immer noch - und da bin ich nicht allein - der Meinung, dass die OMV AG in der Kommunikation unglaublich viel verschenkt. Sie schafft es nicht, ihren USP auf den Punkt zu bringen oder wirklich sichtbar zu machen. Zu sehen ist das an der Aktie, die mit einem Abschlag notiert. Ja, natürlich ist der Borealis-Borouge-Deal (ich hatte dir hier berichtet) auf dem Papier großartig und in der Theorie könnte das für den Standort Österreich einen richtigen Aufwind bedeuten. Es passiert nicht alle Tage, das fast aus dem Nichts ein internationaler Konzern (wird Borouge International Group heißen) mit einer Marktkapitalisierung von 60 Milliarden US-Dollar in Österreich seine Zentrale aufschlägt. Und dafür ist auch noch-CEO Alfred (Stern) federführend (aber natürlich mit einem großen Team hinter ihm) verantwortlich. Chapeau. Aber das ist Borealis (an der die OMV AG derzeit noch 75 Prozent hält), die Chemietochter ist auch Alfreds Stärke.

Seien wir ehrlich, wieviel wird dieser Fusions-Deal zum Wert der OMV AG an der Börse beitragen? Die OMV-Aktie liegt heuer mit rund 16 Prozent im Plus, der ATX Index kommt auf fast 21 Prozent. In den letzten drei Jahren hat der ATX Index die OMV AG deutlichst outperformed. Trotz Milliardendeal. Hier passt was nicht zusammen. Ich wünsche mir für die kommenden Wochen und Monate eine klarere Kommunikation, was denn nach der Borealis-Borouge-Fusion von der OMV AG bleibt. Weil (grüner) Wasserstoff und synthetisches Öl (Stichwort Re-Oil) sind nice to have, aber das reicht nicht für steigende Kurse und ist in der Produktion wegen der hohen Energiekosten in Österreich im Vergleich auch ziemlich teuer.