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Bewegung im DACH-Raum Venture Capital okay, Private Equity mau

Der Wert der Venture Capital-Deals ist im Vorjahr gestiegen, der Markt für privates Beteiligungskapital entwickelt sich vergleichsweise schwach.

Veröffentlicht

03.02.2025

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CEO von Speedinvest
© Speedinvest
Speedinvest-CEO Oliver Holle entschied im Vorjahr im DACH-Raum das Ranking der geschlossenen VC-Fonds nach eingesammeltem Kapital für sich.

Start-Ups brauchen Geld. Und wer Oliver Holle, Mastermind von Speedinvest, von seinem Geschäftsmodell überzeugen kann, hat gute Karten für ein Engagement. Holle hat mit dem Ende Jänner des Vorjahres geschlossenen Venture Capital (VC)-Fonds Speedinvest IV 350 Millionen Euro eingesammelt. Damit gewann der Fonds in der DACH-Region laut PitchBook Research im Vorjahr das Ranking der geschlossenen VC-Fonds nach eingesammeltem Kapital.

Um 6,3 Prozent mehr

Bis Ende des 3. Quartals 2024 belief sich das Volumen der VC-Deal-Aktivitäten in der DACH-Region auf 9 Milliarden Euro. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet schätzt Pitchbook, dass der Wert der Deals um 6,3 % gegenüber dem Vorjahr angestiegen sein kann. Das steht im Gegensatz zu einem Rückgang in Europa insgesamt, wo davon ausgegangen wird, dass der Transaktionswert im Jahr 2024 um 9,7 % niedriger ausfallen wird als im Vorjahr.

Volumen und Transaktionen
© Pitchbook
Venture Capital Deals sind in Europa auf Rückzug.

Rekord außer Reichweite

Im Private Equity-Bereich wurden bis Ende des dritten Quartals des Vorjahres 661 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 47,4 Milliarden Euro erfasst. Laut Schätzungen für das Gesamtjahr 2024 kann die PE-Transaktionsaktivität in der DACH-Region in etwa das Niveau von 2023 erreichen, aber immer noch um 35 Prozent unter dem Wert des Rekordjahrs 2022 und um 16 Prozent unter dem Niveau von 2021 liegen. Die durchwachsenen Entwicklungen hinterlassen auch Spuren in den Management-Etagen deutscher Finanzinvestoren. Bei Carlyle, Capvis, Bain oder Equistone rotieren die Führungskräfte. Und einige Firmen stehen vor der Auflösung.

Anzahl der Transaktionen in Europa samt Volumen
© Pitchbook
Das Rekordjahr 2022 wird 2024 für Private Equity Deals nicht erreicht werden.

Deutschland dominiert

Insgesamt entfielen im Private Equity-Bereich im Vorjahr 14 Prozent der europäischen Transaktionszahlen auf die DACH-Region. Bei den Anteilen der Deals, die in Österreich, die Schweiz und Deutschland getätigt werden, zeigt sich wenig Veränderung. In der Alpenrepublik lag der Anteil von 2014 bis 2024 jährlich zwischen 5 und 10 Prozent der Transaktionen. In der Schweiz waren es seit mehreren Jahren um die 15 Prozent. Der Löwenanteil entfiel wie bereits in den Jahren davor nach wie vor auf Deutschland mit 75 bis 80 Prozent.

Beim eingesammelten Kapital zeichnete sich im Vorjahr ein neuer Rekord ab. Pitchbook rechnet mit einem Gesamtvolumen von 22 Milliarden Euro. Alleine 14,2 Milliarden entfallen davon auf den Private Equity-Fonds Partners Group Direct Equity V in der Schweiz. Auf den Plätzen folgten der Bregal Unternehmerkapital IV mit 2,65 Milliarden und der EPIC III mit 2 Milliarden Euro.

Robert Winter

Autor

Robert Winter

Finanzjournalist

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