Dominoeffekt bei Banken Rezession, mehr Risiko und drohende Insolvenzwelle
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Der Strategie- und Managementberater ZEB kommt in seiner neuen „Regionalbanken-Studie Austria 2024“ zum Schluss, dass bei einem Andauern der Rezession 24 Prozent der 360 untersuchten Regionalbanken im Jahr 2026 negative Ergebnisse einfahren könnten. Und bei insgesamt 62 Prozent der Banken wäre die Thesaurierungskraft mangelhaft.
Höheres Risiko, mehr Insolvenzen
Du weißt eh, was das heißt: Fährt die EZB ihre Zinspolitik weiter Richtung niedrigerer Zinsen, bedingt das einen signifikanten Rückgang der Kundenzinsen und natürlich weniger Ertrag für die Banken. Wirtschaftskrise und Nachholeffekte aus der Pandemie werden einen Anstieg der Unternehmens- und Privatinsolvenzen zur Folge haben. Obwohl natürlich tiefere Zinsen den Unternehmen für neue Finanzierungen wiederum entgegen kommen. Das sagte mir auch kürzlich Oberbank-Generaldirektor Franz (Gasselsberger):
„Wir sind vorsichtig optimistisch, dass mit den Zinssenkungen auch das Vertrauen wieder stärker zurückkommen wird und damit die Investitionsbereitschaft der Unternehmen und die Konsumbereitschaft der Privatpersonen wieder anzieht.“
Ich denke, so lange die Zinsen nicht unter 2 Prozent sinken, ist es kein Problem für die Banken, das hat mir auch Erste-Group-Vorstandschef Peter (Bosek) beim Erste Open gesagt.
Oliver (Rosenthal), Leiter des ZEB-Research in Münster, ist da skeptischer. Oliver erzählt mir, dass
„die Entwicklung anhand der Wirtschaftsprognosen von September und Oktober 2024 in eine düstere Richtung geht.“
Ein Anstieg der Ausfälle von Kundenforderungen erhöht die Risikokosten und das belastet die Kapitalausstattung.
Banken steuern dagegen
Spannend: 2023 lag die Kernkapitalquote bei etwa 95 Prozent der österreichischen Regionalbanken laut ZEB bei über 15 Prozent. Bei einem zusätzlichen Ausfall von Kundenforderungen in Höhe von 5 Prozentpunkten würde die Kernkapitalquote bei 42 Prozent der Banken unter 12,5 Prozent fallen. Fazit: Gegensteuern ist schon jetzt dringend geboten. Aber das wissen die Risikomanager der Institute, die Risikovorsorgen wurden bei vielen Banken kürzlich erhöht.

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