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CEO-Frage: Zoff bei der OMV

Den einen will der Betriebsrat nicht, den anderen die Öbag nicht. Ich finde ja, dass die Abneigung scheidender Manager auf mögliche Kandidaten keinen Einfluss auf die Neubesetzung haben sollte.

Veröffentlicht

26.11.2025

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© Börsianer
Die CEO-Frage bei der OMV AG ist noch nicht geklärt. Das politische Gezerre um die Kandidaten ist enorm.

Bei Schlechtwetter kreisen meine Gedanken meist über aktuelle Aufreger, wie die derzeitige CEO-Frage bei der OMV AG. Und ich sage dir eins: da müssen Öbag-Chefin Edith (Hlawati) und OMV-Aufsichtsratschef Lutz (Feldmann) jetzt einen Überraschungskandidaten aus dem Hut zaubern. So wie damals Rainer (Seele).

Ich hatte dir bereits von Stefan (Doboczkys) Ambitionen und Chancen auf den Posten berichtet (klick hier). Das Problem für Stefan: der mächtige OMV-Betriebsrat will ihn nicht und wenn der mal dagegen ist, dann wird es Stefan auch nach seiner möglichen CEO-Bestellung sehr schwer haben. Weil natürlich könnten Edith und Lutz ihn auch durchdrücken. Warum ist der Betriebsrat gegen ihn? Nun ja, er ist kein OMV-Mann, sondern wie der jetzige CEO Alfred (Stern) ein Borealis-Mann mit zusätzlicher, unglücklicher Vorgeschichte bei der Lenzing AG (ich hatte dir berichtet). Alfred hat sich nie wirklich mit der OMV AG identifiziert, dem Öl- und Gasgeschäft kaum was abgewinnen können und nur für sein Chemieportfolio "gestritten". Stefan soll bei der Borealis AG wieder das "Sie"-Wort eingeführt haben und ist, so wie ich höre, ein Techniker der Macht und sehr guter Netzwerker, auch politisch. Weil der OMV-CEO ist in erster Linie ein politischer Posten. Da hat er schon Fäden gezogen.

Mein Take: Persönliche Abneigungen gegen Kandidaten sollten bei der Bestellung einer so wichtigen und mächtigen Position keine Rolle spielen. Vielleicht müssen Edith und Lutz da noch einmal in sich gehen. Das wichtigste: der neue CEO muss der OMV AG wieder eine Identität geben.

Wer wird neuer CFO?

Ebenfalls heiß: Nächstes Jahr wird der OMV-Aufsichtsrat auch einen Nachfolger von CEO Reinhard (Florey) suchen, dessen Vertrag 2027 abläuft. Hier könnte sich der aktuelle Borealis-CFO Daniel (Turnheim) in Stellung bringen. Bei dieser Besetzung redet aber Aktionär Adnoc (Syndikatsvertrag) ein großes Wörtchen mit. Denn die Borealis geht nächstes Jahr in der Borouge International Group auf und wird sicherlich ein internationaleres Management haben müssen. Da kommt auch wieder Ex-OMV-CEO Rainer ins Spiel, der als Aktionärsvertreter der Adnoc-Tochter XRG auf die Besetzung des Vorstands des neuen Chemiegiganten Einfluss haben wird.

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